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          Die USA zwischen Geopolitik und "Peak Oil"
          
  
          Afghanistan. Irak. Iran. Wieder einmal steht die Welt gebannt vor einem neuen "Desert-
          Storm" der Bush-Krieger. Wieder geht es gegen den Terrorismus, wieder soll gegen die
          Bedrohung durch Nuklearwaffen gefochten werden, diesmal gar unter Einsatz derselben, was
          ein bezeichnendes Licht auf die Ehrlichkeit dieser Kampagne wirft.
          
  
          Bezeichnend sind auch manche Aussagen aus dem Lager der Kriegsbefürworter, insofern, als
          daß sie den Blick freigeben auf eine recht eigennützige Agenda, die das Weiße Haus in
          diesen Tagen wieder zu beherrschen scheint. Alan Greenspan, langjähriger Chef der
          amerikanischen Zentralbank FED, der eigenen Angaben zufolge selbst nachhaltig Lobbyarbeit
          für die Wüstenstürme der Bushfamilie betrieb, schreibt in seinen Memoiren mit
          entwaffnender Direktheit über den Irakkrieg:
          
          "Wie es auch immer es um die propagierte Angst vor Saddams Massenvernichtungswaffen
          steht, die amerikanischen und britischen Autoritäten waren auch besorgt um die Gewalt in
          einem Gebiet, welches einer Ressource Heimat bietet, die für das Funktionieren der
          Weltwirtschaft unentbehrlich ist. Es tut mir leid, daß es politisch unangenehm ist
          anzumerken, was jeder weiß: bei dem Krieg im Irak geht es in erste Linie ums Öl."
          1
           
          Seine nachfolgenden Bemerkungen waren nicht weniger deutlich:
          
          "Ich dachte, daß der Streitfall um die Massenvernichtungswaffen als Vorwand völlig
          nebensächlich war"
           
          sagte Greenspan zum britischen Guardian. 2
          
  
          Daß die Dinge in dem geplanten Krieg gegen den Iran kaum anders liegen, lässt niemand
          geringerer als Henry Kissinger erahnen - die graue Eminenz der amerikanischen
          Außenpolitik, erster Berater fast aller US-Präsidenten seit Anfang der 60er Jahre,
          George W. Bush eingeschlossen. 3
           
          Das Mitglied im Macht-Think-Tank Council on Foreign Relations und regelmäßiger
          Teilnehmer der Bilderberg-Konferenzen schrieb in einem Kommentar für die Washington Post:
          
          "Iran hat legitime Ansprüche, die respektiert werden müssen." - Doch diese legitimen
          Ansprüche erstrecken sich nicht auf die Kontrolle über das Öl, welches die Vereinigten
          Staaten und ihre Verbündeten benötigen, heißt es doch weiter: "Einem Iran, welcher
          Subversion praktiziert und regionale Hegemonie anstrebt - was den gegenwärtigen Trend
          widerzuspiegeln scheint - müssen Grenzen gesetzt werden, die zu überschreiten ihm nicht
          gestattet ist. Die Industrienationen können nicht akzeptieren, daß radikale Kräfte eine
          Region beherrschen, von welcher ihre Ökonomien abhängen." 4
           
          Es ist unschwer zu erraten, welches Produkt es ist, das die westliche Welt mit dem Iran
          verbindet: Nach dem "World Factbook" der CIA besitzt Iran mit 133 Gigabarrels weltweit
          die zweitgrößten Reserven an konventionellem Rohöl. Und dieser Rohstoff wird knapp - er
          gilt bereits mittelfristig als Auslaufprodukt unseres ausgebeuteten Planeten.
          
  
          Resssourcensicherung ist heute der vielleicht bestimmendste Eckpfeiler der amerikanischen
          Geopolitik. Dahinter verbirgt sich das Ziel Vorherrschaft. Die Wege dorthin heißen
          Freihandel und Globalisierung, wobei Henry Kissinger für den letzteren Begriff mit einer
          eigenen Definition aufwartet. "Globalisierung", so der ehemalige US-Außenminister, "ist
          nur ein anderes Wort für US-Herrschaft." 5
  
          Es ist dies die Sprache einer Romgleichen Supermacht, die, nachdem die Sowjetunion Ende
          der 80er Jahre das Handtuch geworfen hatte, als einziges Schwergewicht im Ring
          zurückblieb.
  
          Um diesen Status auch gegen die Verbündeten beizubehalten, stellte der
          Verteidigungsminister - und heutige Vizepräsident - Dick Cheney am 18.2.1992 eine neue
          Richtlinie zur Verteidigungsplanung fertig. Die New York Times veröffentlichte Auszüge
          aus diesem "Defense Planning Guidance (DPG)" betitelten, geheimen Pentagonentwurf. Wir
          lesen:
          
          "Unser wichtigstes Ziel ist es, das Wiederauftauchen eines neuen Rivalen, ob auf dem
          Territorium der ehemaligen Sowjetunion oder anderswo, zu verhindern, der eine Bedrohung
          ähnlicher Ordnung wie die frühere Sowjetunion darstellen könnte. Dieser Gedanke bestimmt
          grundlegend die neue regionale Verteidigungsstrategie. Dies erfordert, daß wir jegliche
          feindliche Macht daran hindern, eine Region zu dominieren, deren Ressourcen es ihr bei
          genügender Kontrolle erlauben würden, globale Macht zu erlangen.  Bei den in Frage
          kommenden Regionen handelt es sich um Westeuropa, Ostasien, das Gebiet der früheren
          Sowjetunion und Südwestasien."  Umgesetzt in die praktische Politik bedingt das drei
          Aufgabenstellungen:  "Erstens müssen die USA den Führungsstil zeigen, der nötig ist, um
          eine neue Ordnung einzuführen und zu sichern, eine die verspricht, potenzielle
          Konkurrenten davon zu überzeugen, dass sie erst gar nicht zu versuchen brauchen, eine
          größere Rolle zu spielen oder eine aggressivere Haltung einzunehmen, um ihre legitimen
          Interessen wahrzunehmen. Zweitens müssen wir in den nicht-militärischen Bereichen die
          Interessen der fortgeschrittenen Industrienationen (also insb. die EU-Staaten und
          Japan - W.E.) ausreichend berücksichtigen, um sie davon abzuhalten, unsere Führungsrolle
          in Frage zu stellen, oder zu versuchen die bestehende politische und wirtschaftliche
          Weltordnung zu kippen. Und schließlich müssen wir die Mechanismen pflegen, die
          potenzielle Konkurrenten davor abschrecken, eine bedeutendere regionale oder globale
          Rolle auch nur anzustreben."  6 
          [Führend bei der Erstellung dieses Dokumentes waren der
          damalige Staatssekretär im Verteidigungsministerium Paul Wolfowitz (unter Bush II
          Vizeverteidigungsminister) und der stellvertretende Staatssekretär im
          Verteidigungsministerium Lewis Libby (unter  Bush II Stabschef und Nationaler
          Sicherheitsberater des Vizepräsidenten)] 
          Unzweifelhaft am stärksten spürbar war Amerikas Vorwärtsverteidigung bereits damals schon
          - wir schreiben die Zeit des ersten Wüstensturms unter Bush senior - gegenüber dem
          ölreichen Mittleren Osten. Obwohl China und Rußland sich mittlerweile als künftige Gegner
          am Horizont abzeichnen, hat sich daran bis heute nichts geändert. Während sich Clintons
          Demokraten von der aktivistischen Konsequenz der Cheney-Doktrin weitgehend freihalten
          konnten, erwachte deren Ungeist unter dem jüngeren Bush zur vollen Blüte.
  
          Zurückzuführen ist diese Entwicklung maßgeblich auf eine neokonservative Kamarilla, die
          neben Entscheidungsträgern aus dem Ölbusiness und fundamentalistischen Evangelikalen das
          dritte Standbein des Weißen Hauses bildet. Bereits im Januar 1998 forderte sie über den
          Umweg ihrer Denkfabrik "Projekt für ein neues amerikanisches Jahrhundert" (PNAC) in einem
          offenen Brief an den Präsidenten (damals noch Clinton), den Irak mit einem neuen Krieg zu
          überziehen. Oder, wie sie es nannten, zur "Entmachtung des Regimes von Saddam Hussein"
          [...]  "in kurzer Frist zur Durchführung einer militärischen Aktion bereit zu sein, da
          die Diplomatie offenkundig versagt hat." Begründung: Das von internationalen Inspektoren
          bis unter den letzten Klosettdeckel des Präsidentenpalastes durchschnüffelte Land
          produziere heimlich Massenvernichtungsmittel.  7 [In ähnlicher Weise
          argumentiert der
          Offene Brief an Clinton vom 19. Februar 1998 des ebenfalls neokonservativ besetzten
          "Komitee für Frieden und Sicherheit in der Golfregion"] Doch das war eine Argumentation
          für die Öffentlichkeit. Ein im September 2000 veröffentlichtes Strategiepapier des PNAC
          brachte über die neuerlich vorgetragenen Kriegsplanungen einen entlarvenden Satz:
          
          "Der ungelöste Konflikt mit dem Irak ist zwar als unmittelbare Rechtfertigung hilfreich,
          der Bedarf für die Anwesenheit einer bedeutenden amerikanischen Streitkraft am Golf geht
          aber über die Frage von Saddam Husseins Regime hinaus." Die Kontrolle des Golfs und
          seiner Ölreichtümer, fügte das Dokument hinzu, sei notwendig, "um die globale
          Vorherrschaft der USA zu erhalten, dem Aufstieg einer rivalisierenden Großmacht
          vorzubeugen und die internationale Sicherheitsarchitektur gemäß den amerikanischen
          Prinzipien und Interessen zu gestalten". 8
           
          Wenige Monate später saßen die Schreibtischtäter des PNAC bereits an den Hebeln der Macht.
          Von ihnen waren 10 Minister und Staatssekretäre in der Bush II-Administration, allesamt
          im außenpolitischen und verteidigungstechnischen Bereich, ganz oben an der Spitze
          Vizepräsident Dick Cheney und Verteidigungsminister Donald Rumsfeld. Noch im Frühsommer
          2001 - Monate vor dem 11. September -  brachten sie von hier ihre militärischen Planungen
          für Angriffskriege gegen den Irak und Afghanistan auf den Weg. Weil sich die Taliban
          weigerten, Amerika als Transitbasis zum Abpumpen der kasachischen Ölfelder zu dienen,
          sollten gegen sie die Waffen bereits im Oktober sprechen. Der Termin konnte Monate später
          dank des 11. September mit einer modifizierten Begründung einhalten werden.
          9
          
  
          Die Geschichte wäre nicht vollständig, vergäße man zu erwähnen, daß die PNAC-Studie im
          gleichen Atemzug mit den genannten Mittelostaspirationen auf die Gefahr hinwies, dass bei
          fortlaufendem Trend der laschen Haltung zu Verteidigungsfragen die weltweite US-
          amerikanische Vorherrschaft nicht mehr lange aufrechterhalten werden könne. Zugleich
          werde die Ingangsetzung eines dem Wortlaut gerecht werdenden "offensiven amerikanischen
          Jahrhunderts" mit Widerständen zu kämpfen haben und viel Zeit in Anspruch nehmen - es sei
          denn, so steht es in dem Bericht wörtlich, "ein katastrophales und katalysierendes
          Ereignis tritt ein, wie ein neues Pearl Harbor", das die Bereitschaft der US-
          amerikanischen Gesellschaft zu Opfern wieder erhöht. 10
          
  
          Der Chronist dieser verwirrenden Fakten rund um den 11. September ist niemand geringerer
          als Großbritanniens politisches Urgestein Michael Meacher, der unter den
          Labourregierungen Harold Wilson, James Callaghan und zuletzt Tony Blair (1997-2003) als
          britischer Minister amtierte. Meacher hält 9/11 mindestens teilweise für einen "Inside
          Job", einen Vorfall, den die amerikanische Regierung vorsätzlich ablaufen ließ, um daraus
          außenpolitisches Profit zu schlagen. Zur Begründung führt er neben den PNAC-Aktionen eine
          Reihe von skandalträchtig offen gebliebenen Fragen ins Feld:
          
          - Von den Flugzeugentführern des 11. September erhielten 15 ihr US-Visum in Saudi
          Arabien. Michael Springman, der ehemalige Chef des amerikanischen Visabüros in Jeddah,
          hat öffentlich erklärt, daß die CIA seit 1987 illegalerweise Visa an unqualifizierte
          Antragsteller aus dem Mittleren Osten ausgab und diese in die USA brachte, um sie in
          Zusammenarbeit mit Osama bin Laden für den Afghanistankrieg auszubilden. Diese Operation
          scheint nach dem Afghanistankrieg mit anderer Zielrichtung fortgedauert zu haben. Es wird
          weiter berichtet, daß fünf der Hijacker während der 90er Jahre in amerikanischen
          Militäreinrichtungen trainiert wurden.
          
  
           - Obwohl sie von anderen Regierungen und Geheimdiensten präzise Anschlagwarnungen
          erhielten, bei denen sogar einige der späteren Terrorflieger korrekt identifiziert wurden,
          nahmen die zuständigen US-Behörden keinerlei Verhaftungen vor.
          
  
           - Obwohl es zu den Pflichtusancen des US-Militärs gehört, vom Kurs abkommende Flugzeuge
          schnellstmöglich unter Kontrolle zu bekommen - allein im Jahr vor 9/11  stiegen in 700
          Fällen Air-Force Jets zu entsprechenden Abklärungsflügen auf - gab es am 11. September
          trotz einer Stundenlangen Vorlaufzeit keinen einzigen Abfangversuch. Meacher schreibt,
          diese sträfliche Unterlassung sei nur durch einen Befehl von ganz oben zu erklären.
          
  
           - Es steht anhand zahlreicher Aussagen und diplomatischer Unterlagen heute fest, daß
          die CIA wie das FBI niemals ein Interesse daran hatte, Osama bin Laden tatsächlich zu
          ergreifen.
          
  
          All das, schreibt Michael Meacher im Guardian, ergibt keinen Sinn, es sei denn, man legt
          einen gewissen Vorsatz zugrunde, der sich über die PNAC-Pläne motivieren lässt. Zu Ende
          gedacht bedeute dies, daß Washington heute keinen moralischen Krieg gegen den Terror
          führe, sondern einen imperialen Feldzug zum Ausbau seiner Weltmacht.
          
  
          Für diesen Coup sieht der Multiminister einen möglichen Präzedenzfall, der im PNAC-Papier
          vom September 2000 ausdrücklich erwähnt wird:
          
          "Das Nationalarchiv der USA hat enthüllt, dass Präsident Roosevelt in Bezug auf Pearl
          Harbor am 7. 12. 1941 genau diese Taktik angewandt hat. Warnungen über den bevorstehenden
          Angriff waren rechtzeitig eingegangen. Die anschließende nationale Entrüstung (über den
          japanischen Angriff) überzeugte eine widerwillige amerikanische Öffentlichkeit von der
          Notwendigkeit, sich am Zweiten Weltkrieg zu beteiligen" 11
           
           
          Prominente Insider warnen vor bevorstehendem Terrorfake
          
  
          Meacher ist kein Sonderling sondern Teil des informierten Herrschaftsapparats. Seine
          Warnungen vor den Neokonservativen sind ernst zu nehmen. Dies umso mehr, als wir heute in
          der Iranfrage vor dem zweiten großen Schlag der Bushkrieger stehen. Wieder einmal geht es
          angesichts einer gefährlich um sich greifenden Kriegsmüdigkeit darum, den Kampfeswillen
          der Amerikaner anzufeuern. Und Militärstrategen werden sich den Kopf zerbrechen, wie es
          gelingen kann, die Bremsklötze innerhalb des NATO-Bündnisses zu lösen.
          
  
          Ganz in diesem Sinne schrieben David Frum und Richard Perle, zwei einflußreiche US-
          amerikanische Neokonservative:
          
          "Im Krieg gegen den Terror, so kann insgesamt festgestellt werden, haben wir den
          kritischen Punkt erreicht. Der Schwung, den uns unsere Siege verschafft haben, hat
          nachgelassen. Der Weg nach vorn ist unsicher geworden, und die Herausforderungen, die vor
          uns liegen, komplexer. Die Reihen der Halbherzigen schließen sich, und ihre Stimmen
          erklingen immer lauter in unseren Medien und in der Politik. 
          Doch morgen könnte der Tag sein, an dem ein Sprengkörper mit radioaktivem Material in Los
          Angeles explodiert, an dem Nervengas in einem Tunnel unter dem Hudson River austritt oder
          an dem eine schreckliche neue Krankheit im Vereinigten Königreich ausbricht. Wenn die
          Menschen, die für den Angriff vom 11. September verantwortlich waren, dreißigtausend
          Amerikaner hätten töten können, dreihunderttausend, oder drei Millionen, sie hätten es
          getan." 12
           
          Es ist das Zusammentreffen imperialer Planung, propagandistischer Notwendigkeit und
          moralischen Verwerftheit dieser Umfrageergebnissen zufolge bereits heute abgewählten
          Kabale, das die Kassandrarufe aus dem friedensgeneigten Establishment anschwellen lässt:
          
  
          Der frühere Direktor des US-Zentrums für Strafjustiz am nationalen Zentrum für Politische
          Analysen, Morgan Reynolds, von 2001 bis 2002 Chefökonom in George W. Bushs
          Arbeitsministerium, warnt bereits seit dem Sommer 2006 vor einem neuen 11. September.
          Schon dieses Verbrechen sei, so schreibt er, selbstgemacht gewesen. Die Wahrheit über den
          9/11, fährt er fort, sei eine Angelegenheit größter Dringlichkeit, da die Täter als
          Startschuß für einen nuklearen Angriff auf den Iran einen weiteren Betrug im gleichen
          Stil zu planen schienen. 13
          
  
          Einen weiteren geschichtlichen Bogen spannt Gary Hart, US-Senator für den Staat Colorado
          von 1975-1987, der die Frage aufwirft, ob die USA Kriegseintritts-Provokationen
          grundsätzlich selbst provozieren (womit er immer noch zurückhaltender als Meacher und
          Reynolds ist, die von produzieren sprechen). Der Oxford-Doktorand, der es für die
          Demokratische Partei zweimal in die Endausscheidung der Präsidentschaftswahlen (1984 und
          1988) brachte, warnt die iranische Regierung in einem offenen Brief, Vizepräsident Cheney
          den gesuchten Kriegsgrund zu liefern. Hart schreibt:
          
          "Vorausgesetzt, dass Sie nicht so dumm sind, einen Krieg mit den USA zu wollen, wären Sie
          wahrscheinlich gut beraten, die Geschichte der Versenkung des US-Kriegsschiffs Maine im
          Hafen von Havanna im Jahre 1898 [führte zur amerikanischen Okkupation der spanischen
          Kolonie Kuba W.E.] und die Geschichte des Golf-von-Tonkin-Vorfalls [behauptete aber
          erfundene Beschießung von US-Schiffen durch Nordvietnam. Einstiegsbillett des Pentagon in
          den Vietnamkrieg W.E.] genau zu studieren. Wenn Sie das getan haben, werden Sie
          sicherlich erkennen, dass es den Amerikanern widerstrebt in den Krieg zu ziehen, wenn sie
          nicht angegriffen wurden. Bis Pearl Habour wollten wir noch nicht einmal in den 2.
          Weltkrieg eintreten. Für Historiker, die sich mit den Kriegen der USA beschäftigen,
          stellt sich die Frage, ob wir Provokationen selbst provozieren. Was die einseitige US-
          Invasion des Irak im Jahre 2003 angeht, so könnten Sie denken, die Regeln hätten sich
          geändert. Provokationen seien nicht länger notwendig um die USA in einen Krieg zu bringen.
          Aber sogar in diesem Fall wurde uns Glauben gemacht, daß der Massenmörder amerikanischer
          Zivilisten, Osama bin Laden, tatsächlich oder zumindest sinnbildlich in der Nähe von
          Bagdad lauern würde. (...) Geben Sie einem gewissen Vizepräsidenten, den wir alle kennen
          nicht die Begründung ,die er haben will um Ihr Land anzugreifen." 14
           
          Seit seinem Rückzug aus der Parteipolitik ist Hart durch seine Beratertätigkeit auf den
          Gebieten "Nationale Sicherheit" und "Homeland Security" bekannt. Das Mitglied im Council
          on Foreign Relations ist zudem Co-Autor des in den Staaten häufig zitierten Hart-Rudman
          Report on Terrorism (2000).
          
  
          Die Erinnerung an die getürkte Vietnamkriegsbegründung ist noch wach, in den Vereinigten
          Staaten. So sagte auch der Republikanische Abgeordneter im Repräsentantenhaus
          (1976-1985, 1996-) und Präsidentschaftskandidat für 2008 Ron Paul am 11.1.2007 im Kongreß,
          er sei
          
          "voller Sorge, daß ein erfundender ´Golf von Tonkin´- Vorfall geschehen könnte, um die
          Zustimmung für einen Angriff auf den Iran herbeizuführen." 15
           
          1976, zu Beginn seiner Karriere, war der Texaner Teil des vierköpfigen Wahlkampfteams für
          eine Unterstützung der Präsidentschaft Ronald-Reagans. Heute ist er vor allem im
          Außenpolitischen Ausschuß des Repräsentantenhauses aktiv.
          
  
          An gleichem Ort, aber im Ausschuß für Menschenrechte, wirkte bis zum Millenium Cynthia
          McKinney als höchstrangiger Vertreter der Demokratischen Partei. Sie ist die erste
          Afroamerikanerin, die es für den Staat Georgia geschafft hat, ins Repräsentantenhaus
          einzuziehen. (1993-2003 und 2005-2007). In ihrem Aufruf zum Amtsenthebungsverfahren gegen
          Dick Cheney steht:
          
          "Erdrückende Beweise sind zu unserer Kenntnis gelangt, daß die Unterstützer, Kontrolleure
          und Verbündeten von Vize-Präsident Dick Cheney entschlossen sind, in den kommenden Wochen
          und Monaten einen neuen 9/11 Terroranschlag und/oder eine neue Golf-von-Tonkin-
          Kriegsprovokation zu orchestrieren und zu konstruieren... als Vorwand für den Beginn
          eines Angriffskrieges gegen den Iran. ... Wir warnen die Menschen der Welt, daß jeder
          Terroranschlag mit Massenvernichtungswaffen innerhalb der USA oder sonstwo bis auf
          Widerruf als Verantwortlichkeit der Cheney-Fraktion angesehen werden muß."
           
          Wie McKinney setzt auch der stellvertretende Finanzminister unter Ronald Reagan Paul
          Craig Roberts auf ein Impeachment. Zuerst diskutierte er lediglich Befürchtungen, denen
          zufolge Amerikas Neokonservative auf der Suche nach einem Vorwand zur Kriegseröffnung
          einen zweiten 11. September orchestrieren könnten - wobei möglicherweise in der Nähe
          eines amerikanischen Hafens eine Nuklearwaffe zur Sprengung gebracht werde.
          16 
          Im Juli 2007 machte er sich dann diese Befürchtungen zu eigen und verdächtigte das Weiße
          Haus offen, sich eines "False Flag Terrorismus", also eines unter falscher Flagge
          inszenierten Anschlags bedienen zu wollen. Nach einem folgenschweren Attentat werde die
          Bush-Clique den "nationalen Notstand" ausrufen, die Verfassung außer Kraft setzen, die
          Wehrpflicht einführen, um dann den lange vorbereiteten Krieg gegen den Iran führen. Für
          einen solchen Anschlag könnten vom Geheimdienst infiltrierte und gesteuerte
          Extremistenzellen benutzt werden. Roberts weiter: Wenn man sich nicht darauf verlassen
          wolle, dass das US-Militär sich einem solchen Putschversuch der Regierung entgegenstelle,
          müsse man umgehend ein Impeachment-Verfahren gegen sie einleiten. 17
          
  
          Soweit nur einige Wortmeldungen zu dem, was vielleicht wirklich schon heute in der
          Giftküche machiavellistischer Politik für die ahnungslose Menschheit angerichtet wird.
          Diese dunklen Orakel sollten niemanden ruhig schlafen lassen, handelt es sich doch bei
          ihren Überbringern ausschließlich um Insider, die das Ohr am Puls der Macht haben
          
 
  
          Der Krieg im Dunkeln heute
          
  
          Tatsächlich verfügt der geheimdienstlich-militärische Komplex Amerikas über mehrere
          einschlägig erfahrene Einheiten zur Durchführung derartiger Kommandounternehmen. Während
          früher ein Mantel des Schweigens die blutigen und aufrührerischen Tätigkeiten von Truppen
          wie der Special Operations Planning Staff bedeckte [===Allied Clandestine Committee/
          Special Operations Planning Staff (ACC/SOPS), CIA-beeinflußte Sammelorganisation, die in
          Zeiten des Kalten Krieges die geheimen Operationen der alliierten Sicherheitsdienste
          plante und koordinierte. Griff dabei wiederholt auf das mit Rechtsradikalen durchsetzte
          "Stay-Behind"-Netz der NATO zurück. Außerhalb oder über der militärischen Zusammenarbeit
          mit dem Nordatlantikpakt stehend, war die Einheit tief verstrickt in die Ermordung von
          Schwedens neutralistischen Ministerpräsidenten Olof Palme===], ist heute ganz allgemein
          bekannt, daß Bushs neuprojektierte Geheimdienstzelle P2OG ein und allein dem Zweck
          zuarbeiten soll, durch Provozierung von Terroranschlägen Kriegsgründe zu liefern.
          18
          
  
          Zum Hintergrund dieser größten Entfaltung verdeckter Operationen durch die US-Armee seit
          dem Vietnamkrieg:
          
  
          In der bisher vertraulichen Studie "Special Operations and Joint Forces in Support of
          Countering Terrorism" empfahl das Beratungsgremium "Defense Science Board" dem
          neokonservativen Verteidigungsminister Rumsfeld 2002, die Zuständigkeiten für verdeckte
          Operationen neu zu strukturieren. Die Experten schlugen vor, eine "Proactiv-Präventive
          Operations Gruppe" (P2OG) einzurichten, deren Aufgabe nach Informationen des
          Militärexperten William Arkin darin bestehen sollte, die verdeckten Operationen von CIA
          und Militärs zusammenzuführen. Ihre Arbeit ist als Nahtstelle zwischen
          Kommandounternehmen, Schwarzer Propaganda, Spionage, Abwehr und Täuschung konzeptiert.
          
          "P2OG" heißt es unter anderem in dem Tätigkeitsprofil, "könnte verdeckte Operationen in
          Gang setzen", die darauf abzielen, "Anschläge von terroristischen Organisationen (bzw.
          Zellen) zu provozieren", welche ihrerseits "Gegenschläge" der Vereinigten Staaten auf
          Länder ermöglichten, die "den Terroristen Unterschlupf gewähren". "Deren Souveränität ist
          dann in Frage gestellt" nennt es das Rumsfeld-Papier euphemisch. 19
           
          Im Klartext: Es ist beabsichtigt, Terroristen inner- und außerhalb der USA zur Ausübung
          von Anschlägen zu verleiten. Diese sollen Washington staatsrechtliche Motive für Kriege
          gegen fremde Nationen liefern.
          
  
          Verbindungen derartiger Provokateure in die "gewaltbereite Szene" bestehen in der Tat:
          Über ein verwickeltes Netzwerk aus Mittelsmännern und Geheimdienstvertretern kamen in der
          Vergangenheit auch verschiedene islamistische Terrororganisationen in den Genuß einer -
          streng gegen die Außenwelt abgeschirmten - Unterstützung durch den geheimdienstlich-
          militärischen Komplex der USA. Dieser unterhielt, das zeigen zahlreiche offizielle
          Statements und Geheimdienstberichte, sogar noch in jüngerer Zeit operative Verbindungen
          mit Al-Kaida-Leuten, so in Bosnien (Mitte der 90er Jahre), im Kosovo (1998-99) und in
          Makedonien (2001). 20
          
  
          Befremdliche Schulterschlüsse dieser Art sind nichts wirklich Neues. Es ist reichhaltig
          dokumentiert, daß die CIA während des Kalten Krieges wiederholt terroristische Gruppen
          unterstützte. In diesem Zusammenhang ist P2-OG, wie der Name schon andeutet, als
          Neuauflage der NATO-Partisanentruppe "Gladio" und der ihr zuarbeitenden Freimaurerloge P2
          konzipiert.
          
 
  
          ...und Gestern
          
  
          Das Handlungsschema dieser höchst selten in der Öffentlichkeit genannten Machtapparate
          basiert unter anderem auf den Richtlinien des geheimen Field Manual 30-31 B.
          
  
          Die Field Manuals (Feldhandbücher) sind Broschüren, welche für die Offiziere und die
          Büros der Heeresgeheimdienste bestimmt sind. Die nachgestellten Nummern weisen auf das
          spezifische Wirkgebiet der Dokumente hin. Die Nummer 30 ist für die militärischen
          Geheimdienste bestimmt, die Nummer 31 behandelt 'Sonderoperationen'.
          
  
          Beim Field Manual FM 30-31B handelt es sich um ein Dokument des Pentagon. Es wurde 1970
          während des Vietnam-Krieges geschrieben und von Generalstabschef W.C. Westmoreland
          abgezeichnet. Es war die Zeit, da Amerika der eigenen Anschauung zufolge seinen Blutzoll
          für die freie Welt in Vietnam entrichtete und dafür im eigenen Lager nichts als Ablehnung
          erntete. Seitens der Öffentlichkeit und im wachsenden Ausmaß auch seitens einer
          Regierungslandschaft, die in den 70er Jahren immer mehr nach links wanderte. Hiergegen
          erläuterte das Field Manual 30-31 B Strategien zum Umgang mit "formal westlichen" Basen-
          Staaten, die sich im Kampf gegen den kommunistischen "Feind" als zu weich entpuppten. Wir
          lesen:
          
          "Es kann Zeiten geben, in denen die Regierungen von Basen-Staaten Passivität oder
          Unentschlossenheit gegenüber der kommunistischen Subversion an den Tag legen und nach
          Erkenntnisstand der US-amerikanischen Geheimdienste nicht mit der angemessenen
          Entschlossenheit agieren. Diese Situationen treten meist dann auf, wenn die Revolutionäre
          zeitweilig auf den Einsatz von Gewalt verzichten, weil sie sich einen  Vorteil davon
          versprechen, die Führer des Gastlands in falscher Sicherheit zu wiegen. Der amerikanische
          Armeegeheimdienst muß in solchen Fällen über Mittel verfügen, spezielle Operationen
          durchzuführen, welche die Regierungen und die öffentliche Meinung der Gastländer vom
          Bestehen einer aufrührerischen Gefahr überzeugen. Zu diesem Zweck sollte der US-
          Militärgeheimdienst alles daran setzen, Agenten mit Spezialaufträgen in die aufständische
          Bewegung einzuschleusen, welche die Aufgabe haben, spezielle Aktionsgruppen innerhalb der
          radikaleren Elemente der Bewegung zu bilden. Entsteht eine der oben genannten Situationen,
          sollten diese durch den US-Geheimdienst kontrollierten Gruppen eingesetzt werden, um je
          nach Lage des Falls entweder gewaltfrei oder auch gewaltsam einzugreifen. In Fällen, bei
          denen die Infiltrierung durch solche Agenten in die aufständische Führung nicht effizient
          umgesetzt werden konnte, kann es zur Erreichung des oben genannten Ziels hilfreich sein,
          sich ultra-linker Organisation zu bedienen." 21
           
          Es liegt auf der Hand, daß diese Anweisungen nicht für die Öffentlichkeit bestimmt waren.
          Sie durften nur innerhalb der Provokationseinheiten zirkulieren. So heißt es:
          
          "Diese speziellen Operationen müssen streng geheim bleiben. Nur jene Personen, die gegen
          die revolutionäre Erhebung eingesetzt sind, dürfen von dem Hineinwirken der US-Armee in
          die Inneren Angelegenheiten eines verbündeten Landes erfahren. Die Tatsache, daß die
          Involviertheit von amerikanischen Militärkräften tiefer geht, darf unter gar keinen
          Umständen bekannt werden."
           
          Erwartungsgemäß stellten deshalb amerikanische Behörden die Existenz des Field Manual
          30-31 B sofort in Abrede, als eine Kopie von unbekannter Seite an die Presse lanciert
          wurde. Trotzdem ist an seiner Echtheit kaum zu zweifeln. Covert Action Information
          Bulletin", ein Blatt, das sich speziell mit der Arbeit von Geheimdiensten beschäftigt,
          schreibt: "Wir glauben, daß das Dokument echt ist. Veteranen des Militärgeheimdienstes,
          die sich auf unseren Wunsch eine Kopie angeschaut habe, sagen übereinstimmend, daß es
          unverfälscht wirke." 22 Auch der Schweizer Universitätsprofessor Daniele
          Ganser, welcher als die Koryphäe zum Thema  verdeckter CIA-Operationen in Westeuropa gilt,
          ist von der Genuinität des Field Manual 30-31 B überzeugt. 23
          Eingeständnisse kamen sogar von der "Gegenseite": Nachdem Ende der 70er Jahre ruchbar
          wurde, daß die Vereinigten Staaten und Großbritannien in Europa eine Untergrundarmee
          namens Gladio unterhielten, welche die Direktiven des Feldhandbuchs durch den amtlichen
          Betrieb von nominell linkem Terrorismus umsetzten, brachte die BBC eine Dokumentation,
          für die der bekannte amerikanische Enthüllungsjournalist Allan Francovich verantwortlich
          zeichnete. Als dieser dem stellvertretenden CIA Direktor der 60er Jahre Ray Cline eine
          Kopie des Dokuments vorlegte erhielt er zur Antwort: "Dies ist ein authentisches Dokument.
          " Licio Gelli, Kopf der freimaurerischen Gladio-Parallelstruktur "Propaganda 2"
          entgegnete Francovich offen: "Das Papier habe ich bereits schon mal von der CIA
          ausgehändigt bekommen."  24
          
  
          Gerade die Tatsache, daß sich amerikanische Sonderstreitkräfte wie Gladio mit ihrer
          verdeckten "Politik" immer wieder streng an die Empfehlungen von FM 30-31 hielten,
          #spricht dafür, daß es eine solche Richtlinie gegeben haben muß. Bestes Beispiel: Der
          während der 60er und 70er Jahre unter linkem Deckmantel betriebenen Bombenterror in
          Italien - ausgeführt durch gedungene Neofaschisten, ferngelenkt durch die CIA, gerichtet
          gegen das Erstarken der italienischen KP. 25  Darüber hinaus wurde die Linke
          systematisch unterwandert. Bestes Beispiel sind die "Roten Brigaden". Nachdem man deren
          "authentische" Führung verhaftete, ersetzte man sie durch V-Männer des CIA. Deren
          terroristische und geheimdienstliche Verbindungen wurden über das Pariser
          Spracheninstitut Hyperion abgewickelt-"der wichtigsten CIA-Zentrale in Europa", so ein
          italienischer Polizeibericht. 26
          
  
          Italien stellte in der Untergrundpolitik der USA beileibe keinen extremen Ausnahme- oder
          Einzelfall dar. Die Roten Brigaden, die IRA, Palästinensische Gruppen - von der kaum zu
          unterschätzenden Zentrale "Hyperion" aus   27  wurde faktisch die gesamte Bandbreite des
          Terrorismus gesteuert, finanziert, ausgerüstet, mit Dokumenten versorgt.
          
  
          Für Deutschland interessant: Einer der an illegalen Gladio-Aktivitäten beteiligten und
          deswegen verurteilten Hauptverantwortlichen der italienischen Geheimdienste, General
          Gianadelio Maletti, enthüllte, dass die CIA auch hierzulande extremistische Gruppen
          koordinierte. Deutschland sei für die Amerikaner und ihre Strategie des "unorthodoxen
          Krieges" sogar noch wichtiger als Italien gewesen.  28   Es ist in diesem Zusammenhang
          einer Erwähnung wert, daß der nominell linksradikale Terrorismus Bonn anzugreifen (und
          die Linke zu diskreditieren) begann, als hier mit Brandt und Wehner altgediente
          Linkssozialisten zur Macht kamen.
          
 
  
          Anschlagsziel Deutschland ?
          
  
          Während sich die im FM 30-31B festgehaltene Handlungsstrategie kaum geändert haben dürfte,
          ist die Zielgruppe heute eine andere: Die vorgeblich innerhalb des Bündnisses nur
          mangelhaft wahrgenommene Gefahr Kommunismus ist durch den sogenannten Islamismus
          verdrängt worden. Während die USA während des Kalten Krieges die mangelnde europäische
          Solidarität im Vietnamkrieg beklagte, tut sie dasselbe heute in ihrem Feldzug gegen
          muslimische Nationen.
          
  
          FM 30-31B legt nahe, "blinden" Regierungen des erweiterten NATO-Paktsystems durch
          Anschläge unter falscher Flagge das Augenlicht zurückzugeben. Ist die Frage allzu weit
          hergeholt, ob die zurecht um ihre Wiederwahl fürchtendenden Cheney-Neocons nun bereit
          sein werden, mittels einer Provokation den 11. 9. nach Deutschland hineintragen zu
          lassen? Gegebenfalls orchestriert als deutsch-amerikanischen Doppelschlag, in welchem -
          etwa durch ein erfolgreiches Attentat auf George W. Bush - die Gefühle der Alten und der
          Neuen Welt symbolisch gleichgeschaltet werden?
          
  
          Das in Zeiten sowjetischer Bedrohung koalitionär empfundene Verteidigungsinstrumentarium
          NATO täuschte viele Europäer und gerade die Deutschen lange darüber hinweg, daß auch die
          USA seit jeher eigene Interessen wahrnehmen. Heute stellt diese "Wertegemeinschaft" in
          einer unipolaren Welt mehr denn je zuvor einzig die Speerspitze Washingtons dar. Eine
          Speerspitze, mit der Amerika seine machtpolitischen Interessen mitunter nach
          Gutsherrenart "verteidigt". Auch in Europa und gegen Europa.
          
  
          Im März 1991, als die Sowjetunion zusammenbrach und jedermann das goldene Zeitalter des
          Friedens angebrochen wähnte, prognostizierte kein geringerer als der ehemalige
          amerikanische Justizminister Ramsey Clark gegenüber der französischen Monatszeitschrift
          "L´Autre Journal":
          
          "Ich warne die Europäer davor zu glauben, dass die USA im Rahmen der Neuen Weltordnung
          Skrupel haben würden, auch in Europa militärisch zu intervenieren. Unsere Armee wird
          überall eingreifen,  wo unsere Interessen gefährdet sind und zwar mit allen Mitteln,
          einschließlich Atomwaffen. (...) Ich gehe sogar so weit zu behaupten, daß Amerika ohne
          Zögern auch in Westeuropa intervenieren würde, wenn dies gegenwärtig auch manchen Leuten
          als absurde Idee vorkommen mag. Die USA würden eine europäische nukleare und
          wirtschaftliche Großmacht nicht lange dulden."
           
          Henry Kissinger, der ehemalige amerikanische Außenminister, fügte dem, wie bereits an
          anderer Stelle erwähnt, hinzu:
          
          "Wenn sich auch heute noch keine europäische Macht gegenüber den USA feindlich zeige, so
          nähme man doch den Beginn eines irgendwie gearteten hegemonialen Verhaltens in jener
          Region unverzüglich als feindliches Verhalten wahr. Eine diesbezügliche Herausforderung
          könne sich einerseits aus den osteuropäischen Instabilitäten ergeben und zweitens from
          the redefinition of Germany's role, durch die Neudefinierung der Rolle Deutschlands".
          29
           
          Diese Voraussetzungen haben sich seit Gerhard Schröders kontinentaleuropäischem
          Schulterschluß mit Russland exakt erfüllt. Als ob es darum ging, noch zusätzliches Öl ins
          Feuer zu gießen, bot Nicolas Sarkozy der Bundesregierung zuletzt sogar in aller
          Öffentlichkeit Verfügungsgewalt über die französischen Atomwaffen an.
          
  
          Es ist dieses Duett, das im amerikanischen Pentagon albtraumhafte Erinnerungen an das
          "Alte Europa" Rumsfelds heraufbeschwört. Paris und Berlin, die sich während der
          lügenhaften Irakkriegskampagne des Weißen Hauses als Hauptbremsklotz der Willigen-
          Koalition entpuppten, schienen zeitweise nur noch wenige Schritte von der Klassifizierung
          als Schurkenstaat entfernt zu sein. Nachdem Paris erklärte, es werde im UNO-
          Sicherheitsrat gegen die geplante Irak-Agression sein Veto erheben, sollte die UNO diesen
          Krieg nicht sanktionieren, gab Richard Perle, neokonservativer Kopf des Pentagon-
          Beraterstabs am 4. Februar 2003 bekannt, Frankreich sei nicht länger als Verbündeter der
          Vereinigten Staaten zu betrachten. Das NATO-Bündnis müsse "eine Strategie entwickeln, den
          ehemaligen Verbündeten in die Schranken zu weisen." 30
          
  
          Am 10. März behauptete der Pentagon-Experte für schmutzige Kriegsführung, Michael Ledeen,
          öffentlich,daß die Regierungen Deutschlands und Frankreichs innen- und außenpolitisch ein
          geheimes  Bündnis mit dem radikalen Islamismus unterhielten. Deshalb, so der P2- und
          Gladio-Veteran, müsse Amerika "den Krieg gegen den Terror weit über die Grenzen des
          Mittleren Ostens in das Herz Westeuropas" fortsetzen. "Bedarf für ein Resistance-Radio
          Freies Frankreich"?, spielt der letzte Satz drohend auf den Zweiten Weltkrieg an, als das
          Angloamerikanische Bündnis eine parallele Exilregierung auf die Machtübernahme
          vorbereiteten.
          
  
          In der Folge blies den Franzosen der Wind hart ins Gesicht: Erst überflutete ein
          hässlicher Sturm des Antisemitismus die Grande Nation- wofür die Medien vornehmlich
          Ultranationalisten verantwortlich machten. Dann herrschte wochenlang regelrechter
          Belagerungszustand, als aus den arabischen Migrantenvierteln heraus Gewalt und Zerstörung
          auf die nächtlichen Straßen getragen wurde. Frankreichs Staatschef Sarkozy, erlebte als
          knochenharter Innenminister über beide Ereignisse seinen fulminanten Aufstieg. Vorbei an
          einer politischen Linken, die um Schadensbegrenzung bemüht war, nahm er mit
          chauvinistischen Sprüchen den Platz des amerikakritischen Präsidenten Jacques Chirac ein.
          Sein erster Auslandsaufenthalt nach der Amtseinführung war ein ausgedehnter Urlaub auf
          einer Farm des US-Präsidenten George W. Bush. Dort ließ sich der konservative Populist
          von der eingeladenen Presse hoch zu Ross im Cowboydress ablichten. Bildunterschrift: In
          Frankreich hat eine neue Ära begonnen. Was die Mainstreampresse bis heute unterschlägt:
          Die Wellen der Gewalt, die den glücklichen Sproß jüdischer Einwanderer ganz nach oben
          gespült hatten, waren maßgeblich durch israelische Mossadagenten orchestriert worden.
          31
          
  
          Es wäre nicht das erste Mal, daß der nahöstliche Geheimdienst für seinen großen Bruder
          jenseits des Atlantiks einen lukrativen Job erledigt hätte.
          
  
          In Deutschland lassen derartige Ereignisse noch auf sich warten. Neokonservativen
          Heißspornen vom Zuschnitt Ledeens könnte darüber die Zeit lang werden. Von
          außenpolitischem Wandel spürte Washington außer dem erklärten Willen und bemühten Gesten
          der Bundeskanzlerin bis vor kurzem wenig. Zwar ist mit Gerhard Schröders Ausscheiden aus
          der aktiven Politik amerikanischerseits das rote Tuch vom Tisch, doch die SPD amtiert
          nach wie vor als Teil einer Koalitionsregierung. Und Außenminister Steinmeier gilt als
          engster Vertrauter des hinter den Kulissen nach wie vor deutsch-russische Lobbyarbeit
          betreibenden Altkanzlers. Das machte sich in der Vergangenheit auch auf dem
          internationalen Parkett bemerkbar, denn Berlin spielt als Mittler zwischen den ehemaligen
          Blöcken, zwischen Ost und West, zwischen erster, zweiter und dritter Welt eine kaum mehr
          zu unterschätzende Rolle.
          
  
          Die wiederholten deutschen Ausbrüche aus der Kriegsfront werden von der amerikanischen
          Presse seit jeher aufmerksam registriert und oftmals in ätzender Schärfe kommentiert.
          Ausnahmen von der Regel fallen umso stärker ins Auge. Wie zum Beispiel das Special in
          Rupert Murdochs populärem TV-Nachrichtensender Fox-News vom 12. September 2007. Thema:
          Die Ergebnisse eines Iranspezifisch zusammengesetzten Sicherheitsratstreffen in Berlin.
          Hier wird der deutsche Gastgeber unter drei europäischen Mächten als zentraler
          Strippenzieher zur Zügelung des persischen Atomprogramms herausgestellt. Weiter heißt es,
          die seit zweieinhalb Jahren ausgeübte Mischpolitik zwischen Diplomatie und Sanktionen
          finde die Unterstützung der Vereinigten Staaten. All das macht natürlich im
          skandalverwöhnten Amerika noch keine Nachricht. Der eigentliche Aufhänger: Die
          Bundesregierung habe ihren Verbündeten auf der Konferenz mitgeteilt, daß sie wegen des
          wachsenden Schadens für die eigene Wirtschaft keine weiteren Sanktionen gegen den Iran
          unterstützen werde. Dieses Ausscheren, folgert der Kommentator mit Verweis auf US-
          Regierungskreise, bedeute das Ende der Sanktionspolitik. Es bleibe nun keine andere
          Möglichkeit mehr, als der Krieg. Wie dieser umgesetzt und geführt werden soll, sei
          gegenwärtig Gegenstand von Beratungen, die auf breitester Basis geführt würden.
          
  
          Der imperiale Dreher sollte nicht verwundern, denn Fox gilt als regierungsnaher Sender,
          welcher sich oft und gerne als Mundstück republikanischer Kriegsfanfaren gebrauchen lässt.
          Der eigentliche "Knaller" ist die Behauptung, welche nun nachfolgt:
          
          "Diplomaten aus anderen Ländern zufolge vermittelten die Deutschen (auf der Konferenz)
          den eindeutigen Eindruck, daß sie einen amerikanischen Bombardierungsfeldzug gegen Irans
          nukleare Einrichtungen auf privater Basis willkommen heißen - während man öffentlich
          dagegen protestieren werde." 32
           
          Für diese Ausführung gibt es eigentlich nur zwei Erklärungen. Entweder ist es eine Lüge.
          Oder es ist eine Indiskretion, die sich auf Tatsachen gründet; das wäre dann ein
          deutlicher Schwenk der deutschen Politik, die mit den andauernden Pressionen der
          ständigen Mitglieder im Sicherheitsrat zu erklären wäre, Deutschland nur dann in das
          auserwählte Gremium aufzunehmen, wenn es sich gegenüber ihrer aktuellen Politik
          wohlgefällig zeige.
          
  
          In beiden Fällen ist das Ergebnis dasselbe: Berlin wird medial als treibende Kraft für
          ein NATO-Terrorbombardement in George W. Bushs Kanonenboot gesetzt. Klassischer ist ein
          Motiv für einen islamistischen Provokationsanschlag gegen die Bundeshauptstadt kaum
          aufzubauen.
          
 
  
          Der Stasi-Untergrund im Westen: Nicht tot sondern im Dienst der CIA
          
  
          Sollte ein amerikanischer Geheimdienst in Deutschland einen provokatorischen Anschlag
          planen, so täte er gut daran, bei seiner Ausführung auf einheimische Gewährsleute
          zurückzugreifen. Es ist ein selten gebrochener Grundsatz in der Ausführung von Covert
          Actions, eigene Staatsbürger in Überseee von solchen Aufträgen freizuhalten. Die Gefahr
          einer Enttarnung und die Schmach des Vorgeführtwerdens, wie es die Israelis während der
          Lavon-Affäre 1955 in Ägypten erleben mußten, wiegt einfach zu schwer.
          
  
          Ins deutsche Terrain verfügen die USA diesbezüglich über hervorragende Verbindungen, mehr
          denn je seit dem Fall der Mauer. Da schnappten nämlich amerikanische Geheimdienstler
          ihren zugriffsbereiten westdeutschen Kollegen die sogenannten Rosenholz-Akten vor der
          Nase weg - die zentrale Stasi-Mitarbeiterkartei, welche die Namen Abertausender
          höchstkarätiger westdeutscher IMs aus Wirtschaft, Politik, Hochfinanz und Presse listete.
          
  
          Das US-Pentagon verweigerte dem bittenden und bettelnden westdeutschen "Bündnispartner"
          über 10 Jahre die bloße Inaugenscheinnahme und rückte auch danach lediglich
          "überarbeitete" Auszüge der brisanten Akten heraus, offenkundig weil man beabsichtigte,
          diesen Megastamm an Spionen seinerseits einzusetzen: Gegen die wirtschaftlich und
          politisch potente Bundesrepublik.
          
  
          Letzte Konsequenz dieser nahezu völligen Übernahme eines der weltweit versiertesten und
          skrupellosesten Geheimdienste war die Anstellung von Stasi-Auslandschef Markus Wolf durch
          das amerikanische Ministerium für Heimatschutz (Homeland Security) Anfang Dezember 2004.
          33
          Über den Hintergrund der ungewöhnlichen Allianz CIA-Stasi darf gerätselt werden. Die
          überwiegende Mehrzahl der Kommentatoren mutmaßt innenpolitische Antriebe: in Zeiten
          unpopulärer Kriegsführungen bestehe gesteigerter Bedarf, die Opposition zu überwachen und
          zu kontrollieren. Ein Terrain, für das der Stasi-Chef wie kaum ein zweiter geeignet
          erschien.
          
  
          Doch es ist auch ein offensiverer Arbeitsvertrag denkbar. Indiz Nummer eins: Kurz vor
          Wolf verpflichtete das amerikanische Spezialministerium den Ex-KGB-Chef Jewgeni Primakow -
          seines Zeichens Architekt der sowjetischen Nah.- und Mitteloststrategie.  34  Indiz
          Nummer zwei: Just zu dem Zeitpunkt, da die beiden ihre Beratertätigkeiten aufgenommen
          haben sollen, wurde die US-Geheimdienstwelt durch eine Truppe namens P2OG "bereichert",
          die (laut Selbstbeschreibung!) lediglich einem Zweck zuarbeitet: durch Covert Actions
          Terroranschläge großen Stils zu provozieren, auf daß diese dann zum Vorwand benutzt
          werden können, Kriege zu erklären.
          
  
          Damit ist wieder eine direkte Verbindung zur DDR-Staatssicherheit hergestellt. Denn auch
          Wolfs alte Truppe gilt in Terrorismusfragen als überaus erfahren. Über 30 Jahre lang war
          das MfS Arbeitgeber, Förderer und Ausbilder vieler internationaler Terrorgruppen.
          Linksextremisten der RAF und Neonazis, Separatisten und radikale Palästinenser - alle
          schickten sie ihre Kader zur militärischen Ausbildung nach Briesen bei Frankfurt/Oder. Im
          Kampf mit dem kapitalistischen Klassenfeind im Westen war die Stasi nur zu gern bereit,
          die Garde des Aufstands mit Kniffen, Tricks und neuen Waffen vertraut zu machen.
          Währenddessen wurden eigene Leute im märkischen Wartin im Einsatz von ABC-Waffen
          ausgebildet; in einem Projekt forschte man an Mini-Nukes, mit denen im Spannungsfall
          westdeutsche Kernkraftwerke in den Super-Gau gesprengt werden sollten. 35
          
  
          Wolfs neuer Arbeitsplatz stand dem in nur wenig nach: Homeland Security gilt als
          Auffangbecken für Bush-Hardliner und Neokonservative mit "speziellen Terrorerfahrungen".
          Ihrem Chef - dessen sowjet-jüdische Familiengeschichte auffallend an die Vita Primakows
          und Wolfs erinnert - wird sogar eine persönliche Beteiligung an staatsterrorverdächtigen
          Anschlägen nachgesagt. Viele Jahre hindurch befasste sich Michael Chertoff
          regierungsamtlich mit dem Thema Internationaler Terrorismus. Sein abgeschirmtes, an der
          Nahtstelle zwischen Regierung, Pentagon und Geheimdienstwelt gelegenes
          Heimatschutzministerium erscheint als Ort der Stunde, um den reichen Erfahrungsschatz der
          alten Ostblockseilschaften neuen Bestimmungen zuzuführen.
          
  
          Bleibt die Frage, inwieweit das angeheuerte Expertenteam hier zu Diensten sein konnte.
          Fest steht, daß Markus Wolf von der Bildfläche verschwunden ist. Seiner Familie zufolge
          starb der "Stasi-Mann" fürs Grobe 2006, ausgerechnet am deutschesten aller Feiertage, dem
          9. November - kurz nachdem einige kleine Blätter von der Chertoff-Liason berichtet hatten.
          Der Medienmainstream unterdrückt diesen sensationellen Frontenwechsel und beteiligt sich
          im Interesse der CIA sogar offen an Legendenbildungen. Wie das berühmte Pfeifen im Walde
          mutet in diesem Zusammenhang die Tatsache an, daß Wikipedia unter vier dünnen Weblinks zu
          Wolf demonstrativ eine Presse-Erklärung des State-Departments führt, in der die Ablehnung
          eines USA-Visums für Markus Wolf begründet wird - das wo Honeckers Chefspion in einer
          schwachen Stunde selbst zugegeben hatte, daß die Amerikaner ihn nach dem Mauerfall
          umwarben: Gegenüber der "Jüdischen Rundschau" erwähnte er in einem Interview "die
          amerikanische Offerte, von der ich im vornherein der Meinung war, dass da der Preis für
          mich zu hoch war." Bedurfte es erst einer Brücke, um sich dann "im Nachhinein" ins Land
          des Klassenfeindes führen zu lassen? Wolf weiter gegenüber der Rundschau: " Dann lernte
          ich den Rabbiner Zwi Weinman, mit dem ich bis heute eine enge Beziehung habe, kennen und
          erhielt von Yedioth Ahronot eine Einladung und dachte mir, warum nicht?"
          
  
          Wie vieles, so gehört auch die ewige, von ideologischer Überzeugung getragene
          Auseinandersetzung im Agentengeschäft ins Kinderbuch-Genre. Wie einfach wäre sie doch,
          unsere Welt. So voller Pathos und Ethos, voll Ehre und Grundsatz. So schön, weil so echt.
          Man ist gerne bereit, sich etwas vorzumachen. War die Welt nicht auch schöner, als wir
          noch an den Osterhasen und den Nikolaus glaubten?
          
  
           
           
          Fußnoten
          
  
          1 Greenspan: "The Iraq war is largely about oil", Los Angeles Times, 17.
          Sept.2007  2 Richard Adams, Invasion of Iraq was driven by oil, says Greenspan,
          The Guardian, 17. S September 2007  3 "Bilanz eines Beraters", Die Zeit,
          28. Juni 2007, Nr. 27, Interview  4 Kommentar von Henry Kissinger, Washington
          Post, Sonntagsausgabe, 16.September 2007  5 zitiert in: Werner Biermann / Arno
          Klönne: Globale Spiele. Imperialismus heute - Das letzte Stadium des Kapitalismus?
          PapyRossa-Verlag, Köln 2001  6 New York Times vom 8. März 1992. Dt. siehe
          Blätter für deutsche und internationale Politik, Nr. 4/92, Seite 429f. sowie 
          Der Spiegel, 16. März 1992  7 Letter to President Clinton on Iraq, 26.
          Januar 1998, Webseite des PNAC, http://www. newamericancentury.org/iraqclintonletter.htm
          8 Rebuilding America´s Defenses: Strategy, Forces and Resources for a New
          Century, September 2000, Webseite des PNAC, http://www.newamericancentury.org/
          Rebuilding AmericasDefenses. pdf. Zur Mitautorenschaft von Cheney und Rumsfeld siehe
          Jochen Bölsche, "Bushs Masterplan - Der Krieg, der aus dem Think Tank kam", Der
          Spiegel, 4. März 2003  9 Michael Meacher, "This war on terrorism is bogus", 
          The Guardian, 6.September 2003. Die Entlarvung des Afghanistan-Kriegsplans findet
          sich zuerst bei George Arney, US planned attack on Taleban, BBC News, 18.September
          2001 sowie vier Tage später detaillierter im Guardian 10 Rebuilding
          America´s Defenses..., Seite 63  11 Michael Meacher, "This war on terrorism is
          bogus", The Guardian, 6.September 2003. Roosevelts Taktik drückt sich vielleicht
          am plastischsten in einem Tagebuchvermerk aus, den sein Verteidigungsminister Henry
          Stimson am 25.11.1941 nach einer Unterredung mit dem Präsidenten notierte. "Die Frage
          war", schreibt er über die Japaner, "wie man sie in eine Position manövrieren könnte, in
          der sie den ersten Schuss abgeben würden, ohne dass uns allzu viel passiert [...] es war
          wünschenswert, sicherzustellen, dass die Japaner dies wären (die den ersten Schuss
          abgeben), sodass niemand auch nur den geringsten Zweifel haben könnte, wer der Aggressor
          war." Ausführlich zum Thema z.B. Robert B. Stinnett: Pearl Harbor. Wie die
          amerikanische Regierung den Angriff provozierte und 2476 ihrer Bürger sterben liess,
          Zweitausendeins, Frankfurt am Main 2003, (Besprechung auf 3sat)  12 David Frum/
          Richard Perle in ihrem Buch "An End to Evil. How to win the War on Terror", Random House,
          New York Dezember 2003, Kapitel 1. Perle gilt als Chefideologe der US-amerikanischen
          Neokonservativen, Frum, welcher den Begriff "Achse des Bösen" erfand, ist der ehemalige
          Redenschreiber von Präsident George W. Bush 13 Morgan Reynolds, "Come Out of the
          White House with Your Hands Up!", Chicago Independent Media Center, 6. Mai 2006  14
          "Unsolicited Advice to the Government of Iran"-Open Letter by Gary Hart, Huffington
          Post, 26. September 2007  15 Vierminütiges Video der Rede vor dem Kongress:
          http://www.911blogger.com/node/5575  16 Paul Craig Roberts, "Is Another 9/11 in
          the Works?" , 16. März 2006 auf www.antiwar.com/roberts/?articleid=8713 17 Paul
          Craig Roberts, Impeach Now - Or Face the End of Constitutional Democracy, Counterpunch,
          16.Juli 2007  18 Auszüge der auf den 16. August 2002 datierten Studie gelangten
          durch eine undichte Stelle in den Besitz der "Federation of American Scientists", die sie
          auf ihre Internethomepage stellte. Anschließend wurde die ganze Affäre von dem
          Militäranalytiker William M. Arkin in der Los Angeles Times vom 27. Oktober 2002 (
          Artikel The Secret War) behandelt. Deutsch zuerst bei Rainer Rupp, "Tötung auf Verdacht.
          USA wollen Terroristen zu Anschlägen provozieren", Junge Welt, 6. November 2002
          19 Los Angeles Times vom 27. Oktober 2002  20 Prof. Michel Chossudovsky, War
          And Globalisation, The Truth Behind September 11, Global Outlook, 2003, Kapitel 3,
          globalresearch.ca/globaloutlook/truth911.html . Ein republikanischer Kongreß-Ausschuß
          wies 1997 in einem Bericht mit Blick auf den bosnischen Bürgerkrieg ausdrücklich auf die
          offene Zusammenarbeit des amerikanischen Militärs mit Al-Kaida-Kämpfern hin. (US Congress,
          16. Januar 1997, http://www.globalresearch.ca/articles/DCH109A.html )  21 Nach
          http://www.cryptome.org/fm30-31b/FM30-31B.htm. Einer der hierzulande äußerst raren
          Ablichtungen des Dokuments FM 30-31 findet sich bei Regine Igel, "Andreotti. Politik
          zwischen Geheimdienst und Mafia", Herbig, München 1997, Anhang, Seiten 345-358  22
          Covert Action Information Bulletin, Nr. 3, Januar 1979. Hier finden sich auch
          Faksimile des Field Manual 30-31 B  23 Daniele Ganser, "The CIA in Western Europe
          and the Abuse of Human Rights", Zeitschrift "Intelligence and National Security",
          Dezember 2006, Vol 21, Nr. 5, 760ff.  24 Allan Frankovich, Gladio: The Foot
          Soldiers. Third of total three Francovich Gladio documentaries, broadcasted on BBC2 on 24
          June 1992   25 Südwestrundfunk, Explosive Hintergründe - Der  Terrorismus im
          Italien der siebziger Jahre, Aus der Reihe: Spurensuche , Sendung: Donnerstag, 27.
          März 2003, 8.30 Uhr, SWR 2  26 Washington-Post-Journalist Arthur E. Rowse in
          seinem offenen Internetartikel "Gladio: The secret U.S.war to subvert italien democracy,
          23.Februar 1996  27 Zur Blöckeübergreifenden Dimension der Dienste-Terror-
          Connection schreibt Regine Igel: "Italienische Ermittler stießen Anfang der 80er Jahre
          auf eine obskure Sprachenschule in Paris, Hyperion genannt. Diese entpuppte sich als eine
          Tarnorganisation für den Linksterrorismus in Europa und eine Verteilungsstelle für Waffen
          und Sprengstoff überwiegend aus dem Ostblock. (...) Giovanni Pellegrino, langjähriger
          Vorsitzender der parlamentarischen Untersuchungskommission, beschreibt diese ominöse
          Institution als einen "Kreuzpunkt für westliche und östliche Geheimdienste". Das Ziel
          habe darin bestanden, gegen die "Feinde des in Jalta beschlossenen Gleichgewichts der
          Kräfte zusammenzuarbeiten". [Giovanni Fasanella, Claudio Sestieri und Giovanni Pellegrino,
          Segreto die Stato, Turin 2000, S. 125 ff.] Diese unglaublich erscheinende Einschätzung
          bedeutet, dass es beim Terroranschlag auf Aldo Moro, möglicherweise aber beim linken
          Terrorismus insgesamt, gemeinsame Absprachen zwischen östlichen und westlichen
          Geheimdiensten gegeben hat, um den Terrorismus gezielt zu steuern. Mehrere der von der
          Parlamentarischen Untersuchungskommission vorgeladenen Personen aus dem politischen Leben
          Italiens, darunter auch Generäle, haben unabhängig voneinander diesen Verdacht geäußert."
          [Regine Igel, "Linksterrorismus ferngesteuert? Die Kooperation von RAF, Roten Brigaden,
          CIA und KGB", Blätter für deutsche und internationale Politik 10/2007, 17.9.2007]
          28 Regine Igel, "Italiens bleierne Jahre", Freitag, 22.9.2006  29
          Gerhard Wisnewski/ Wolfgang Landgraeber/ Ekkehard Sieker: Das RAF-Phantom, Knaur
          München, 1992, Seite 197f. sowie Konkret, Hamburg, Ausgabe 9/92  30 Martin
          Walker, "Pentagon adviser: France ´no longer ally´. United Press International vom 4.
          Februar 2003  31 Prof. Udo Ulfkotte (der Geheimdienstexperte der Frankfurter
          Allgemeinen Zeitung), Der Krieg im Dunkeln. Die wahre Macht der Geheimdienste, Frankfurt
          am Main, 2006, S. 56f.  32 James Rosen, U.S. Officials Begin Crafting Iran Bombing
          Plan, Fox-News, 12. September 2007  33 Die Nachricht geht auf den
          Geheimdienstanalysten Al Martin zurück, der sich wiederum auf ein BBC- Interview des
          früheren KGB-Chefs Yevgeni Primakow bezog. Der amerikanische NWO-Kritiker Alex Jones
          berichtete dann darüber am 6. Dezember 2004 auf seiner Internetplattform "Prison Planet",
          wobei er anfügte, daß die Verpflichtung Wolfs von einem US-Kongreßabgeordneten bestätigt
          worden sei. Ebenso: Foreign Press Foundation, "US: KGB and STASI reinforce Homeland
          Security. For whom?", 16. Dezember 2004  34 Al Martin und Foreign Press Foundation
          35 "Stasi plante Einsatz von Atomminen - Gauck-Behörde präsentiert Akten über
          Terrorpläne gegen die BRD", "Die Welt", 7.4.1999
          
 
  
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