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Die USA zwischen Geopolitik und "Peak Oil"
Afghanistan. Irak. Iran. Wieder einmal steht die Welt gebannt vor einem neuen "Desert-
Storm" der Bush-Krieger. Wieder geht es gegen den Terrorismus, wieder soll gegen die
Bedrohung durch Nuklearwaffen gefochten werden, diesmal gar unter Einsatz derselben, was
ein bezeichnendes Licht auf die Ehrlichkeit dieser Kampagne wirft.
Bezeichnend sind auch manche Aussagen aus dem Lager der Kriegsbefürworter, insofern, als
daß sie den Blick freigeben auf eine recht eigennützige Agenda, die das Weiße Haus in
diesen Tagen wieder zu beherrschen scheint. Alan Greenspan, langjähriger Chef der
amerikanischen Zentralbank FED, der eigenen Angaben zufolge selbst nachhaltig Lobbyarbeit
für die Wüstenstürme der Bushfamilie betrieb, schreibt in seinen Memoiren mit
entwaffnender Direktheit über den Irakkrieg:
"Wie es auch immer es um die propagierte Angst vor Saddams Massenvernichtungswaffen
steht, die amerikanischen und britischen Autoritäten waren auch besorgt um die Gewalt in
einem Gebiet, welches einer Ressource Heimat bietet, die für das Funktionieren der
Weltwirtschaft unentbehrlich ist. Es tut mir leid, daß es politisch unangenehm ist
anzumerken, was jeder weiß: bei dem Krieg im Irak geht es in erste Linie ums Öl."
1
Seine nachfolgenden Bemerkungen waren nicht weniger deutlich:
"Ich dachte, daß der Streitfall um die Massenvernichtungswaffen als Vorwand völlig
nebensächlich war"
sagte Greenspan zum britischen Guardian. 2
Daß die Dinge in dem geplanten Krieg gegen den Iran kaum anders liegen, lässt niemand
geringerer als Henry Kissinger erahnen - die graue Eminenz der amerikanischen
Außenpolitik, erster Berater fast aller US-Präsidenten seit Anfang der 60er Jahre,
George W. Bush eingeschlossen. 3
Das Mitglied im Macht-Think-Tank Council on Foreign Relations und regelmäßiger
Teilnehmer der Bilderberg-Konferenzen schrieb in einem Kommentar für die Washington Post:
"Iran hat legitime Ansprüche, die respektiert werden müssen." - Doch diese legitimen
Ansprüche erstrecken sich nicht auf die Kontrolle über das Öl, welches die Vereinigten
Staaten und ihre Verbündeten benötigen, heißt es doch weiter: "Einem Iran, welcher
Subversion praktiziert und regionale Hegemonie anstrebt - was den gegenwärtigen Trend
widerzuspiegeln scheint - müssen Grenzen gesetzt werden, die zu überschreiten ihm nicht
gestattet ist. Die Industrienationen können nicht akzeptieren, daß radikale Kräfte eine
Region beherrschen, von welcher ihre Ökonomien abhängen." 4
Es ist unschwer zu erraten, welches Produkt es ist, das die westliche Welt mit dem Iran
verbindet: Nach dem "World Factbook" der CIA besitzt Iran mit 133 Gigabarrels weltweit
die zweitgrößten Reserven an konventionellem Rohöl. Und dieser Rohstoff wird knapp - er
gilt bereits mittelfristig als Auslaufprodukt unseres ausgebeuteten Planeten.
Resssourcensicherung ist heute der vielleicht bestimmendste Eckpfeiler der amerikanischen
Geopolitik. Dahinter verbirgt sich das Ziel Vorherrschaft. Die Wege dorthin heißen
Freihandel und Globalisierung, wobei Henry Kissinger für den letzteren Begriff mit einer
eigenen Definition aufwartet. "Globalisierung", so der ehemalige US-Außenminister, "ist
nur ein anderes Wort für US-Herrschaft." 5
Es ist dies die Sprache einer Romgleichen Supermacht, die, nachdem die Sowjetunion Ende
der 80er Jahre das Handtuch geworfen hatte, als einziges Schwergewicht im Ring
zurückblieb.
Um diesen Status auch gegen die Verbündeten beizubehalten, stellte der
Verteidigungsminister - und heutige Vizepräsident - Dick Cheney am 18.2.1992 eine neue
Richtlinie zur Verteidigungsplanung fertig. Die New York Times veröffentlichte Auszüge
aus diesem "Defense Planning Guidance (DPG)" betitelten, geheimen Pentagonentwurf. Wir
lesen:
"Unser wichtigstes Ziel ist es, das Wiederauftauchen eines neuen Rivalen, ob auf dem
Territorium der ehemaligen Sowjetunion oder anderswo, zu verhindern, der eine Bedrohung
ähnlicher Ordnung wie die frühere Sowjetunion darstellen könnte. Dieser Gedanke bestimmt
grundlegend die neue regionale Verteidigungsstrategie. Dies erfordert, daß wir jegliche
feindliche Macht daran hindern, eine Region zu dominieren, deren Ressourcen es ihr bei
genügender Kontrolle erlauben würden, globale Macht zu erlangen. Bei den in Frage
kommenden Regionen handelt es sich um Westeuropa, Ostasien, das Gebiet der früheren
Sowjetunion und Südwestasien." Umgesetzt in die praktische Politik bedingt das drei
Aufgabenstellungen: "Erstens müssen die USA den Führungsstil zeigen, der nötig ist, um
eine neue Ordnung einzuführen und zu sichern, eine die verspricht, potenzielle
Konkurrenten davon zu überzeugen, dass sie erst gar nicht zu versuchen brauchen, eine
größere Rolle zu spielen oder eine aggressivere Haltung einzunehmen, um ihre legitimen
Interessen wahrzunehmen. Zweitens müssen wir in den nicht-militärischen Bereichen die
Interessen der fortgeschrittenen Industrienationen (also insb. die EU-Staaten und
Japan - W.E.) ausreichend berücksichtigen, um sie davon abzuhalten, unsere Führungsrolle
in Frage zu stellen, oder zu versuchen die bestehende politische und wirtschaftliche
Weltordnung zu kippen. Und schließlich müssen wir die Mechanismen pflegen, die
potenzielle Konkurrenten davor abschrecken, eine bedeutendere regionale oder globale
Rolle auch nur anzustreben." 6
[Führend bei der Erstellung dieses Dokumentes waren der
damalige Staatssekretär im Verteidigungsministerium Paul Wolfowitz (unter Bush II
Vizeverteidigungsminister) und der stellvertretende Staatssekretär im
Verteidigungsministerium Lewis Libby (unter Bush II Stabschef und Nationaler
Sicherheitsberater des Vizepräsidenten)]
Unzweifelhaft am stärksten spürbar war Amerikas Vorwärtsverteidigung bereits damals schon
- wir schreiben die Zeit des ersten Wüstensturms unter Bush senior - gegenüber dem
ölreichen Mittleren Osten. Obwohl China und Rußland sich mittlerweile als künftige Gegner
am Horizont abzeichnen, hat sich daran bis heute nichts geändert. Während sich Clintons
Demokraten von der aktivistischen Konsequenz der Cheney-Doktrin weitgehend freihalten
konnten, erwachte deren Ungeist unter dem jüngeren Bush zur vollen Blüte.
Zurückzuführen ist diese Entwicklung maßgeblich auf eine neokonservative Kamarilla, die
neben Entscheidungsträgern aus dem Ölbusiness und fundamentalistischen Evangelikalen das
dritte Standbein des Weißen Hauses bildet. Bereits im Januar 1998 forderte sie über den
Umweg ihrer Denkfabrik "Projekt für ein neues amerikanisches Jahrhundert" (PNAC) in einem
offenen Brief an den Präsidenten (damals noch Clinton), den Irak mit einem neuen Krieg zu
überziehen. Oder, wie sie es nannten, zur "Entmachtung des Regimes von Saddam Hussein"
[...] "in kurzer Frist zur Durchführung einer militärischen Aktion bereit zu sein, da
die Diplomatie offenkundig versagt hat." Begründung: Das von internationalen Inspektoren
bis unter den letzten Klosettdeckel des Präsidentenpalastes durchschnüffelte Land
produziere heimlich Massenvernichtungsmittel. 7 [In ähnlicher Weise
argumentiert der
Offene Brief an Clinton vom 19. Februar 1998 des ebenfalls neokonservativ besetzten
"Komitee für Frieden und Sicherheit in der Golfregion"] Doch das war eine Argumentation
für die Öffentlichkeit. Ein im September 2000 veröffentlichtes Strategiepapier des PNAC
brachte über die neuerlich vorgetragenen Kriegsplanungen einen entlarvenden Satz:
"Der ungelöste Konflikt mit dem Irak ist zwar als unmittelbare Rechtfertigung hilfreich,
der Bedarf für die Anwesenheit einer bedeutenden amerikanischen Streitkraft am Golf geht
aber über die Frage von Saddam Husseins Regime hinaus." Die Kontrolle des Golfs und
seiner Ölreichtümer, fügte das Dokument hinzu, sei notwendig, "um die globale
Vorherrschaft der USA zu erhalten, dem Aufstieg einer rivalisierenden Großmacht
vorzubeugen und die internationale Sicherheitsarchitektur gemäß den amerikanischen
Prinzipien und Interessen zu gestalten". 8
Wenige Monate später saßen die Schreibtischtäter des PNAC bereits an den Hebeln der Macht.
Von ihnen waren 10 Minister und Staatssekretäre in der Bush II-Administration, allesamt
im außenpolitischen und verteidigungstechnischen Bereich, ganz oben an der Spitze
Vizepräsident Dick Cheney und Verteidigungsminister Donald Rumsfeld. Noch im Frühsommer
2001 - Monate vor dem 11. September - brachten sie von hier ihre militärischen Planungen
für Angriffskriege gegen den Irak und Afghanistan auf den Weg. Weil sich die Taliban
weigerten, Amerika als Transitbasis zum Abpumpen der kasachischen Ölfelder zu dienen,
sollten gegen sie die Waffen bereits im Oktober sprechen. Der Termin konnte Monate später
dank des 11. September mit einer modifizierten Begründung einhalten werden.
9
Die Geschichte wäre nicht vollständig, vergäße man zu erwähnen, daß die PNAC-Studie im
gleichen Atemzug mit den genannten Mittelostaspirationen auf die Gefahr hinwies, dass bei
fortlaufendem Trend der laschen Haltung zu Verteidigungsfragen die weltweite US-
amerikanische Vorherrschaft nicht mehr lange aufrechterhalten werden könne. Zugleich
werde die Ingangsetzung eines dem Wortlaut gerecht werdenden "offensiven amerikanischen
Jahrhunderts" mit Widerständen zu kämpfen haben und viel Zeit in Anspruch nehmen - es sei
denn, so steht es in dem Bericht wörtlich, "ein katastrophales und katalysierendes
Ereignis tritt ein, wie ein neues Pearl Harbor", das die Bereitschaft der US-
amerikanischen Gesellschaft zu Opfern wieder erhöht. 10
Der Chronist dieser verwirrenden Fakten rund um den 11. September ist niemand geringerer
als Großbritanniens politisches Urgestein Michael Meacher, der unter den
Labourregierungen Harold Wilson, James Callaghan und zuletzt Tony Blair (1997-2003) als
britischer Minister amtierte. Meacher hält 9/11 mindestens teilweise für einen "Inside
Job", einen Vorfall, den die amerikanische Regierung vorsätzlich ablaufen ließ, um daraus
außenpolitisches Profit zu schlagen. Zur Begründung führt er neben den PNAC-Aktionen eine
Reihe von skandalträchtig offen gebliebenen Fragen ins Feld:
- Von den Flugzeugentführern des 11. September erhielten 15 ihr US-Visum in Saudi
Arabien. Michael Springman, der ehemalige Chef des amerikanischen Visabüros in Jeddah,
hat öffentlich erklärt, daß die CIA seit 1987 illegalerweise Visa an unqualifizierte
Antragsteller aus dem Mittleren Osten ausgab und diese in die USA brachte, um sie in
Zusammenarbeit mit Osama bin Laden für den Afghanistankrieg auszubilden. Diese Operation
scheint nach dem Afghanistankrieg mit anderer Zielrichtung fortgedauert zu haben. Es wird
weiter berichtet, daß fünf der Hijacker während der 90er Jahre in amerikanischen
Militäreinrichtungen trainiert wurden.
- Obwohl sie von anderen Regierungen und Geheimdiensten präzise Anschlagwarnungen
erhielten, bei denen sogar einige der späteren Terrorflieger korrekt identifiziert wurden,
nahmen die zuständigen US-Behörden keinerlei Verhaftungen vor.
- Obwohl es zu den Pflichtusancen des US-Militärs gehört, vom Kurs abkommende Flugzeuge
schnellstmöglich unter Kontrolle zu bekommen - allein im Jahr vor 9/11 stiegen in 700
Fällen Air-Force Jets zu entsprechenden Abklärungsflügen auf - gab es am 11. September
trotz einer Stundenlangen Vorlaufzeit keinen einzigen Abfangversuch. Meacher schreibt,
diese sträfliche Unterlassung sei nur durch einen Befehl von ganz oben zu erklären.
- Es steht anhand zahlreicher Aussagen und diplomatischer Unterlagen heute fest, daß
die CIA wie das FBI niemals ein Interesse daran hatte, Osama bin Laden tatsächlich zu
ergreifen.
All das, schreibt Michael Meacher im Guardian, ergibt keinen Sinn, es sei denn, man legt
einen gewissen Vorsatz zugrunde, der sich über die PNAC-Pläne motivieren lässt. Zu Ende
gedacht bedeute dies, daß Washington heute keinen moralischen Krieg gegen den Terror
führe, sondern einen imperialen Feldzug zum Ausbau seiner Weltmacht.
Für diesen Coup sieht der Multiminister einen möglichen Präzedenzfall, der im PNAC-Papier
vom September 2000 ausdrücklich erwähnt wird:
"Das Nationalarchiv der USA hat enthüllt, dass Präsident Roosevelt in Bezug auf Pearl
Harbor am 7. 12. 1941 genau diese Taktik angewandt hat. Warnungen über den bevorstehenden
Angriff waren rechtzeitig eingegangen. Die anschließende nationale Entrüstung (über den
japanischen Angriff) überzeugte eine widerwillige amerikanische Öffentlichkeit von der
Notwendigkeit, sich am Zweiten Weltkrieg zu beteiligen" 11
Prominente Insider warnen vor bevorstehendem Terrorfake
Meacher ist kein Sonderling sondern Teil des informierten Herrschaftsapparats. Seine
Warnungen vor den Neokonservativen sind ernst zu nehmen. Dies umso mehr, als wir heute in
der Iranfrage vor dem zweiten großen Schlag der Bushkrieger stehen. Wieder einmal geht es
angesichts einer gefährlich um sich greifenden Kriegsmüdigkeit darum, den Kampfeswillen
der Amerikaner anzufeuern. Und Militärstrategen werden sich den Kopf zerbrechen, wie es
gelingen kann, die Bremsklötze innerhalb des NATO-Bündnisses zu lösen.
Ganz in diesem Sinne schrieben David Frum und Richard Perle, zwei einflußreiche US-
amerikanische Neokonservative:
"Im Krieg gegen den Terror, so kann insgesamt festgestellt werden, haben wir den
kritischen Punkt erreicht. Der Schwung, den uns unsere Siege verschafft haben, hat
nachgelassen. Der Weg nach vorn ist unsicher geworden, und die Herausforderungen, die vor
uns liegen, komplexer. Die Reihen der Halbherzigen schließen sich, und ihre Stimmen
erklingen immer lauter in unseren Medien und in der Politik.
Doch morgen könnte der Tag sein, an dem ein Sprengkörper mit radioaktivem Material in Los
Angeles explodiert, an dem Nervengas in einem Tunnel unter dem Hudson River austritt oder
an dem eine schreckliche neue Krankheit im Vereinigten Königreich ausbricht. Wenn die
Menschen, die für den Angriff vom 11. September verantwortlich waren, dreißigtausend
Amerikaner hätten töten können, dreihunderttausend, oder drei Millionen, sie hätten es
getan." 12
Es ist das Zusammentreffen imperialer Planung, propagandistischer Notwendigkeit und
moralischen Verwerftheit dieser Umfrageergebnissen zufolge bereits heute abgewählten
Kabale, das die Kassandrarufe aus dem friedensgeneigten Establishment anschwellen lässt:
Der frühere Direktor des US-Zentrums für Strafjustiz am nationalen Zentrum für Politische
Analysen, Morgan Reynolds, von 2001 bis 2002 Chefökonom in George W. Bushs
Arbeitsministerium, warnt bereits seit dem Sommer 2006 vor einem neuen 11. September.
Schon dieses Verbrechen sei, so schreibt er, selbstgemacht gewesen. Die Wahrheit über den
9/11, fährt er fort, sei eine Angelegenheit größter Dringlichkeit, da die Täter als
Startschuß für einen nuklearen Angriff auf den Iran einen weiteren Betrug im gleichen
Stil zu planen schienen. 13
Einen weiteren geschichtlichen Bogen spannt Gary Hart, US-Senator für den Staat Colorado
von 1975-1987, der die Frage aufwirft, ob die USA Kriegseintritts-Provokationen
grundsätzlich selbst provozieren (womit er immer noch zurückhaltender als Meacher und
Reynolds ist, die von produzieren sprechen). Der Oxford-Doktorand, der es für die
Demokratische Partei zweimal in die Endausscheidung der Präsidentschaftswahlen (1984 und
1988) brachte, warnt die iranische Regierung in einem offenen Brief, Vizepräsident Cheney
den gesuchten Kriegsgrund zu liefern. Hart schreibt:
"Vorausgesetzt, dass Sie nicht so dumm sind, einen Krieg mit den USA zu wollen, wären Sie
wahrscheinlich gut beraten, die Geschichte der Versenkung des US-Kriegsschiffs Maine im
Hafen von Havanna im Jahre 1898 [führte zur amerikanischen Okkupation der spanischen
Kolonie Kuba W.E.] und die Geschichte des Golf-von-Tonkin-Vorfalls [behauptete aber
erfundene Beschießung von US-Schiffen durch Nordvietnam. Einstiegsbillett des Pentagon in
den Vietnamkrieg W.E.] genau zu studieren. Wenn Sie das getan haben, werden Sie
sicherlich erkennen, dass es den Amerikanern widerstrebt in den Krieg zu ziehen, wenn sie
nicht angegriffen wurden. Bis Pearl Habour wollten wir noch nicht einmal in den 2.
Weltkrieg eintreten. Für Historiker, die sich mit den Kriegen der USA beschäftigen,
stellt sich die Frage, ob wir Provokationen selbst provozieren. Was die einseitige US-
Invasion des Irak im Jahre 2003 angeht, so könnten Sie denken, die Regeln hätten sich
geändert. Provokationen seien nicht länger notwendig um die USA in einen Krieg zu bringen.
Aber sogar in diesem Fall wurde uns Glauben gemacht, daß der Massenmörder amerikanischer
Zivilisten, Osama bin Laden, tatsächlich oder zumindest sinnbildlich in der Nähe von
Bagdad lauern würde. (...) Geben Sie einem gewissen Vizepräsidenten, den wir alle kennen
nicht die Begründung ,die er haben will um Ihr Land anzugreifen." 14
Seit seinem Rückzug aus der Parteipolitik ist Hart durch seine Beratertätigkeit auf den
Gebieten "Nationale Sicherheit" und "Homeland Security" bekannt. Das Mitglied im Council
on Foreign Relations ist zudem Co-Autor des in den Staaten häufig zitierten Hart-Rudman
Report on Terrorism (2000).
Die Erinnerung an die getürkte Vietnamkriegsbegründung ist noch wach, in den Vereinigten
Staaten. So sagte auch der Republikanische Abgeordneter im Repräsentantenhaus
(1976-1985, 1996-) und Präsidentschaftskandidat für 2008 Ron Paul am 11.1.2007 im Kongreß,
er sei
"voller Sorge, daß ein erfundender ´Golf von Tonkin´- Vorfall geschehen könnte, um die
Zustimmung für einen Angriff auf den Iran herbeizuführen." 15
1976, zu Beginn seiner Karriere, war der Texaner Teil des vierköpfigen Wahlkampfteams für
eine Unterstützung der Präsidentschaft Ronald-Reagans. Heute ist er vor allem im
Außenpolitischen Ausschuß des Repräsentantenhauses aktiv.
An gleichem Ort, aber im Ausschuß für Menschenrechte, wirkte bis zum Millenium Cynthia
McKinney als höchstrangiger Vertreter der Demokratischen Partei. Sie ist die erste
Afroamerikanerin, die es für den Staat Georgia geschafft hat, ins Repräsentantenhaus
einzuziehen. (1993-2003 und 2005-2007). In ihrem Aufruf zum Amtsenthebungsverfahren gegen
Dick Cheney steht:
"Erdrückende Beweise sind zu unserer Kenntnis gelangt, daß die Unterstützer, Kontrolleure
und Verbündeten von Vize-Präsident Dick Cheney entschlossen sind, in den kommenden Wochen
und Monaten einen neuen 9/11 Terroranschlag und/oder eine neue Golf-von-Tonkin-
Kriegsprovokation zu orchestrieren und zu konstruieren... als Vorwand für den Beginn
eines Angriffskrieges gegen den Iran. ... Wir warnen die Menschen der Welt, daß jeder
Terroranschlag mit Massenvernichtungswaffen innerhalb der USA oder sonstwo bis auf
Widerruf als Verantwortlichkeit der Cheney-Fraktion angesehen werden muß."
Wie McKinney setzt auch der stellvertretende Finanzminister unter Ronald Reagan Paul
Craig Roberts auf ein Impeachment. Zuerst diskutierte er lediglich Befürchtungen, denen
zufolge Amerikas Neokonservative auf der Suche nach einem Vorwand zur Kriegseröffnung
einen zweiten 11. September orchestrieren könnten - wobei möglicherweise in der Nähe
eines amerikanischen Hafens eine Nuklearwaffe zur Sprengung gebracht werde.
16
Im Juli 2007 machte er sich dann diese Befürchtungen zu eigen und verdächtigte das Weiße
Haus offen, sich eines "False Flag Terrorismus", also eines unter falscher Flagge
inszenierten Anschlags bedienen zu wollen. Nach einem folgenschweren Attentat werde die
Bush-Clique den "nationalen Notstand" ausrufen, die Verfassung außer Kraft setzen, die
Wehrpflicht einführen, um dann den lange vorbereiteten Krieg gegen den Iran führen. Für
einen solchen Anschlag könnten vom Geheimdienst infiltrierte und gesteuerte
Extremistenzellen benutzt werden. Roberts weiter: Wenn man sich nicht darauf verlassen
wolle, dass das US-Militär sich einem solchen Putschversuch der Regierung entgegenstelle,
müsse man umgehend ein Impeachment-Verfahren gegen sie einleiten. 17
Soweit nur einige Wortmeldungen zu dem, was vielleicht wirklich schon heute in der
Giftküche machiavellistischer Politik für die ahnungslose Menschheit angerichtet wird.
Diese dunklen Orakel sollten niemanden ruhig schlafen lassen, handelt es sich doch bei
ihren Überbringern ausschließlich um Insider, die das Ohr am Puls der Macht haben
Der Krieg im Dunkeln heute
Tatsächlich verfügt der geheimdienstlich-militärische Komplex Amerikas über mehrere
einschlägig erfahrene Einheiten zur Durchführung derartiger Kommandounternehmen. Während
früher ein Mantel des Schweigens die blutigen und aufrührerischen Tätigkeiten von Truppen
wie der Special Operations Planning Staff bedeckte [===Allied Clandestine Committee/
Special Operations Planning Staff (ACC/SOPS), CIA-beeinflußte Sammelorganisation, die in
Zeiten des Kalten Krieges die geheimen Operationen der alliierten Sicherheitsdienste
plante und koordinierte. Griff dabei wiederholt auf das mit Rechtsradikalen durchsetzte
"Stay-Behind"-Netz der NATO zurück. Außerhalb oder über der militärischen Zusammenarbeit
mit dem Nordatlantikpakt stehend, war die Einheit tief verstrickt in die Ermordung von
Schwedens neutralistischen Ministerpräsidenten Olof Palme===], ist heute ganz allgemein
bekannt, daß Bushs neuprojektierte Geheimdienstzelle P2OG ein und allein dem Zweck
zuarbeiten soll, durch Provozierung von Terroranschlägen Kriegsgründe zu liefern.
18
Zum Hintergrund dieser größten Entfaltung verdeckter Operationen durch die US-Armee seit
dem Vietnamkrieg:
In der bisher vertraulichen Studie "Special Operations and Joint Forces in Support of
Countering Terrorism" empfahl das Beratungsgremium "Defense Science Board" dem
neokonservativen Verteidigungsminister Rumsfeld 2002, die Zuständigkeiten für verdeckte
Operationen neu zu strukturieren. Die Experten schlugen vor, eine "Proactiv-Präventive
Operations Gruppe" (P2OG) einzurichten, deren Aufgabe nach Informationen des
Militärexperten William Arkin darin bestehen sollte, die verdeckten Operationen von CIA
und Militärs zusammenzuführen. Ihre Arbeit ist als Nahtstelle zwischen
Kommandounternehmen, Schwarzer Propaganda, Spionage, Abwehr und Täuschung konzeptiert.
"P2OG" heißt es unter anderem in dem Tätigkeitsprofil, "könnte verdeckte Operationen in
Gang setzen", die darauf abzielen, "Anschläge von terroristischen Organisationen (bzw.
Zellen) zu provozieren", welche ihrerseits "Gegenschläge" der Vereinigten Staaten auf
Länder ermöglichten, die "den Terroristen Unterschlupf gewähren". "Deren Souveränität ist
dann in Frage gestellt" nennt es das Rumsfeld-Papier euphemisch. 19
Im Klartext: Es ist beabsichtigt, Terroristen inner- und außerhalb der USA zur Ausübung
von Anschlägen zu verleiten. Diese sollen Washington staatsrechtliche Motive für Kriege
gegen fremde Nationen liefern.
Verbindungen derartiger Provokateure in die "gewaltbereite Szene" bestehen in der Tat:
Über ein verwickeltes Netzwerk aus Mittelsmännern und Geheimdienstvertretern kamen in der
Vergangenheit auch verschiedene islamistische Terrororganisationen in den Genuß einer -
streng gegen die Außenwelt abgeschirmten - Unterstützung durch den geheimdienstlich-
militärischen Komplex der USA. Dieser unterhielt, das zeigen zahlreiche offizielle
Statements und Geheimdienstberichte, sogar noch in jüngerer Zeit operative Verbindungen
mit Al-Kaida-Leuten, so in Bosnien (Mitte der 90er Jahre), im Kosovo (1998-99) und in
Makedonien (2001). 20
Befremdliche Schulterschlüsse dieser Art sind nichts wirklich Neues. Es ist reichhaltig
dokumentiert, daß die CIA während des Kalten Krieges wiederholt terroristische Gruppen
unterstützte. In diesem Zusammenhang ist P2-OG, wie der Name schon andeutet, als
Neuauflage der NATO-Partisanentruppe "Gladio" und der ihr zuarbeitenden Freimaurerloge P2
konzipiert.
...und Gestern
Das Handlungsschema dieser höchst selten in der Öffentlichkeit genannten Machtapparate
basiert unter anderem auf den Richtlinien des geheimen Field Manual 30-31 B.
Die Field Manuals (Feldhandbücher) sind Broschüren, welche für die Offiziere und die
Büros der Heeresgeheimdienste bestimmt sind. Die nachgestellten Nummern weisen auf das
spezifische Wirkgebiet der Dokumente hin. Die Nummer 30 ist für die militärischen
Geheimdienste bestimmt, die Nummer 31 behandelt 'Sonderoperationen'.
Beim Field Manual FM 30-31B handelt es sich um ein Dokument des Pentagon. Es wurde 1970
während des Vietnam-Krieges geschrieben und von Generalstabschef W.C. Westmoreland
abgezeichnet. Es war die Zeit, da Amerika der eigenen Anschauung zufolge seinen Blutzoll
für die freie Welt in Vietnam entrichtete und dafür im eigenen Lager nichts als Ablehnung
erntete. Seitens der Öffentlichkeit und im wachsenden Ausmaß auch seitens einer
Regierungslandschaft, die in den 70er Jahren immer mehr nach links wanderte. Hiergegen
erläuterte das Field Manual 30-31 B Strategien zum Umgang mit "formal westlichen" Basen-
Staaten, die sich im Kampf gegen den kommunistischen "Feind" als zu weich entpuppten. Wir
lesen:
"Es kann Zeiten geben, in denen die Regierungen von Basen-Staaten Passivität oder
Unentschlossenheit gegenüber der kommunistischen Subversion an den Tag legen und nach
Erkenntnisstand der US-amerikanischen Geheimdienste nicht mit der angemessenen
Entschlossenheit agieren. Diese Situationen treten meist dann auf, wenn die Revolutionäre
zeitweilig auf den Einsatz von Gewalt verzichten, weil sie sich einen Vorteil davon
versprechen, die Führer des Gastlands in falscher Sicherheit zu wiegen. Der amerikanische
Armeegeheimdienst muß in solchen Fällen über Mittel verfügen, spezielle Operationen
durchzuführen, welche die Regierungen und die öffentliche Meinung der Gastländer vom
Bestehen einer aufrührerischen Gefahr überzeugen. Zu diesem Zweck sollte der US-
Militärgeheimdienst alles daran setzen, Agenten mit Spezialaufträgen in die aufständische
Bewegung einzuschleusen, welche die Aufgabe haben, spezielle Aktionsgruppen innerhalb der
radikaleren Elemente der Bewegung zu bilden. Entsteht eine der oben genannten Situationen,
sollten diese durch den US-Geheimdienst kontrollierten Gruppen eingesetzt werden, um je
nach Lage des Falls entweder gewaltfrei oder auch gewaltsam einzugreifen. In Fällen, bei
denen die Infiltrierung durch solche Agenten in die aufständische Führung nicht effizient
umgesetzt werden konnte, kann es zur Erreichung des oben genannten Ziels hilfreich sein,
sich ultra-linker Organisation zu bedienen." 21
Es liegt auf der Hand, daß diese Anweisungen nicht für die Öffentlichkeit bestimmt waren.
Sie durften nur innerhalb der Provokationseinheiten zirkulieren. So heißt es:
"Diese speziellen Operationen müssen streng geheim bleiben. Nur jene Personen, die gegen
die revolutionäre Erhebung eingesetzt sind, dürfen von dem Hineinwirken der US-Armee in
die Inneren Angelegenheiten eines verbündeten Landes erfahren. Die Tatsache, daß die
Involviertheit von amerikanischen Militärkräften tiefer geht, darf unter gar keinen
Umständen bekannt werden."
Erwartungsgemäß stellten deshalb amerikanische Behörden die Existenz des Field Manual
30-31 B sofort in Abrede, als eine Kopie von unbekannter Seite an die Presse lanciert
wurde. Trotzdem ist an seiner Echtheit kaum zu zweifeln. Covert Action Information
Bulletin", ein Blatt, das sich speziell mit der Arbeit von Geheimdiensten beschäftigt,
schreibt: "Wir glauben, daß das Dokument echt ist. Veteranen des Militärgeheimdienstes,
die sich auf unseren Wunsch eine Kopie angeschaut habe, sagen übereinstimmend, daß es
unverfälscht wirke." 22 Auch der Schweizer Universitätsprofessor Daniele
Ganser, welcher als die Koryphäe zum Thema verdeckter CIA-Operationen in Westeuropa gilt,
ist von der Genuinität des Field Manual 30-31 B überzeugt. 23
Eingeständnisse kamen sogar von der "Gegenseite": Nachdem Ende der 70er Jahre ruchbar
wurde, daß die Vereinigten Staaten und Großbritannien in Europa eine Untergrundarmee
namens Gladio unterhielten, welche die Direktiven des Feldhandbuchs durch den amtlichen
Betrieb von nominell linkem Terrorismus umsetzten, brachte die BBC eine Dokumentation,
für die der bekannte amerikanische Enthüllungsjournalist Allan Francovich verantwortlich
zeichnete. Als dieser dem stellvertretenden CIA Direktor der 60er Jahre Ray Cline eine
Kopie des Dokuments vorlegte erhielt er zur Antwort: "Dies ist ein authentisches Dokument.
" Licio Gelli, Kopf der freimaurerischen Gladio-Parallelstruktur "Propaganda 2"
entgegnete Francovich offen: "Das Papier habe ich bereits schon mal von der CIA
ausgehändigt bekommen." 24
Gerade die Tatsache, daß sich amerikanische Sonderstreitkräfte wie Gladio mit ihrer
verdeckten "Politik" immer wieder streng an die Empfehlungen von FM 30-31 hielten,
#spricht dafür, daß es eine solche Richtlinie gegeben haben muß. Bestes Beispiel: Der
während der 60er und 70er Jahre unter linkem Deckmantel betriebenen Bombenterror in
Italien - ausgeführt durch gedungene Neofaschisten, ferngelenkt durch die CIA, gerichtet
gegen das Erstarken der italienischen KP. 25 Darüber hinaus wurde die Linke
systematisch unterwandert. Bestes Beispiel sind die "Roten Brigaden". Nachdem man deren
"authentische" Führung verhaftete, ersetzte man sie durch V-Männer des CIA. Deren
terroristische und geheimdienstliche Verbindungen wurden über das Pariser
Spracheninstitut Hyperion abgewickelt-"der wichtigsten CIA-Zentrale in Europa", so ein
italienischer Polizeibericht. 26
Italien stellte in der Untergrundpolitik der USA beileibe keinen extremen Ausnahme- oder
Einzelfall dar. Die Roten Brigaden, die IRA, Palästinensische Gruppen - von der kaum zu
unterschätzenden Zentrale "Hyperion" aus 27 wurde faktisch die gesamte Bandbreite des
Terrorismus gesteuert, finanziert, ausgerüstet, mit Dokumenten versorgt.
Für Deutschland interessant: Einer der an illegalen Gladio-Aktivitäten beteiligten und
deswegen verurteilten Hauptverantwortlichen der italienischen Geheimdienste, General
Gianadelio Maletti, enthüllte, dass die CIA auch hierzulande extremistische Gruppen
koordinierte. Deutschland sei für die Amerikaner und ihre Strategie des "unorthodoxen
Krieges" sogar noch wichtiger als Italien gewesen. 28 Es ist in diesem Zusammenhang
einer Erwähnung wert, daß der nominell linksradikale Terrorismus Bonn anzugreifen (und
die Linke zu diskreditieren) begann, als hier mit Brandt und Wehner altgediente
Linkssozialisten zur Macht kamen.
Anschlagsziel Deutschland ?
Während sich die im FM 30-31B festgehaltene Handlungsstrategie kaum geändert haben dürfte,
ist die Zielgruppe heute eine andere: Die vorgeblich innerhalb des Bündnisses nur
mangelhaft wahrgenommene Gefahr Kommunismus ist durch den sogenannten Islamismus
verdrängt worden. Während die USA während des Kalten Krieges die mangelnde europäische
Solidarität im Vietnamkrieg beklagte, tut sie dasselbe heute in ihrem Feldzug gegen
muslimische Nationen.
FM 30-31B legt nahe, "blinden" Regierungen des erweiterten NATO-Paktsystems durch
Anschläge unter falscher Flagge das Augenlicht zurückzugeben. Ist die Frage allzu weit
hergeholt, ob die zurecht um ihre Wiederwahl fürchtendenden Cheney-Neocons nun bereit
sein werden, mittels einer Provokation den 11. 9. nach Deutschland hineintragen zu
lassen? Gegebenfalls orchestriert als deutsch-amerikanischen Doppelschlag, in welchem -
etwa durch ein erfolgreiches Attentat auf George W. Bush - die Gefühle der Alten und der
Neuen Welt symbolisch gleichgeschaltet werden?
Das in Zeiten sowjetischer Bedrohung koalitionär empfundene Verteidigungsinstrumentarium
NATO täuschte viele Europäer und gerade die Deutschen lange darüber hinweg, daß auch die
USA seit jeher eigene Interessen wahrnehmen. Heute stellt diese "Wertegemeinschaft" in
einer unipolaren Welt mehr denn je zuvor einzig die Speerspitze Washingtons dar. Eine
Speerspitze, mit der Amerika seine machtpolitischen Interessen mitunter nach
Gutsherrenart "verteidigt". Auch in Europa und gegen Europa.
Im März 1991, als die Sowjetunion zusammenbrach und jedermann das goldene Zeitalter des
Friedens angebrochen wähnte, prognostizierte kein geringerer als der ehemalige
amerikanische Justizminister Ramsey Clark gegenüber der französischen Monatszeitschrift
"L´Autre Journal":
"Ich warne die Europäer davor zu glauben, dass die USA im Rahmen der Neuen Weltordnung
Skrupel haben würden, auch in Europa militärisch zu intervenieren. Unsere Armee wird
überall eingreifen, wo unsere Interessen gefährdet sind und zwar mit allen Mitteln,
einschließlich Atomwaffen. (...) Ich gehe sogar so weit zu behaupten, daß Amerika ohne
Zögern auch in Westeuropa intervenieren würde, wenn dies gegenwärtig auch manchen Leuten
als absurde Idee vorkommen mag. Die USA würden eine europäische nukleare und
wirtschaftliche Großmacht nicht lange dulden."
Henry Kissinger, der ehemalige amerikanische Außenminister, fügte dem, wie bereits an
anderer Stelle erwähnt, hinzu:
"Wenn sich auch heute noch keine europäische Macht gegenüber den USA feindlich zeige, so
nähme man doch den Beginn eines irgendwie gearteten hegemonialen Verhaltens in jener
Region unverzüglich als feindliches Verhalten wahr. Eine diesbezügliche Herausforderung
könne sich einerseits aus den osteuropäischen Instabilitäten ergeben und zweitens from
the redefinition of Germany's role, durch die Neudefinierung der Rolle Deutschlands".
29
Diese Voraussetzungen haben sich seit Gerhard Schröders kontinentaleuropäischem
Schulterschluß mit Russland exakt erfüllt. Als ob es darum ging, noch zusätzliches Öl ins
Feuer zu gießen, bot Nicolas Sarkozy der Bundesregierung zuletzt sogar in aller
Öffentlichkeit Verfügungsgewalt über die französischen Atomwaffen an.
Es ist dieses Duett, das im amerikanischen Pentagon albtraumhafte Erinnerungen an das
"Alte Europa" Rumsfelds heraufbeschwört. Paris und Berlin, die sich während der
lügenhaften Irakkriegskampagne des Weißen Hauses als Hauptbremsklotz der Willigen-
Koalition entpuppten, schienen zeitweise nur noch wenige Schritte von der Klassifizierung
als Schurkenstaat entfernt zu sein. Nachdem Paris erklärte, es werde im UNO-
Sicherheitsrat gegen die geplante Irak-Agression sein Veto erheben, sollte die UNO diesen
Krieg nicht sanktionieren, gab Richard Perle, neokonservativer Kopf des Pentagon-
Beraterstabs am 4. Februar 2003 bekannt, Frankreich sei nicht länger als Verbündeter der
Vereinigten Staaten zu betrachten. Das NATO-Bündnis müsse "eine Strategie entwickeln, den
ehemaligen Verbündeten in die Schranken zu weisen." 30
Am 10. März behauptete der Pentagon-Experte für schmutzige Kriegsführung, Michael Ledeen,
öffentlich,daß die Regierungen Deutschlands und Frankreichs innen- und außenpolitisch ein
geheimes Bündnis mit dem radikalen Islamismus unterhielten. Deshalb, so der P2- und
Gladio-Veteran, müsse Amerika "den Krieg gegen den Terror weit über die Grenzen des
Mittleren Ostens in das Herz Westeuropas" fortsetzen. "Bedarf für ein Resistance-Radio
Freies Frankreich"?, spielt der letzte Satz drohend auf den Zweiten Weltkrieg an, als das
Angloamerikanische Bündnis eine parallele Exilregierung auf die Machtübernahme
vorbereiteten.
In der Folge blies den Franzosen der Wind hart ins Gesicht: Erst überflutete ein
hässlicher Sturm des Antisemitismus die Grande Nation- wofür die Medien vornehmlich
Ultranationalisten verantwortlich machten. Dann herrschte wochenlang regelrechter
Belagerungszustand, als aus den arabischen Migrantenvierteln heraus Gewalt und Zerstörung
auf die nächtlichen Straßen getragen wurde. Frankreichs Staatschef Sarkozy, erlebte als
knochenharter Innenminister über beide Ereignisse seinen fulminanten Aufstieg. Vorbei an
einer politischen Linken, die um Schadensbegrenzung bemüht war, nahm er mit
chauvinistischen Sprüchen den Platz des amerikakritischen Präsidenten Jacques Chirac ein.
Sein erster Auslandsaufenthalt nach der Amtseinführung war ein ausgedehnter Urlaub auf
einer Farm des US-Präsidenten George W. Bush. Dort ließ sich der konservative Populist
von der eingeladenen Presse hoch zu Ross im Cowboydress ablichten. Bildunterschrift: In
Frankreich hat eine neue Ära begonnen. Was die Mainstreampresse bis heute unterschlägt:
Die Wellen der Gewalt, die den glücklichen Sproß jüdischer Einwanderer ganz nach oben
gespült hatten, waren maßgeblich durch israelische Mossadagenten orchestriert worden.
31
Es wäre nicht das erste Mal, daß der nahöstliche Geheimdienst für seinen großen Bruder
jenseits des Atlantiks einen lukrativen Job erledigt hätte.
In Deutschland lassen derartige Ereignisse noch auf sich warten. Neokonservativen
Heißspornen vom Zuschnitt Ledeens könnte darüber die Zeit lang werden. Von
außenpolitischem Wandel spürte Washington außer dem erklärten Willen und bemühten Gesten
der Bundeskanzlerin bis vor kurzem wenig. Zwar ist mit Gerhard Schröders Ausscheiden aus
der aktiven Politik amerikanischerseits das rote Tuch vom Tisch, doch die SPD amtiert
nach wie vor als Teil einer Koalitionsregierung. Und Außenminister Steinmeier gilt als
engster Vertrauter des hinter den Kulissen nach wie vor deutsch-russische Lobbyarbeit
betreibenden Altkanzlers. Das machte sich in der Vergangenheit auch auf dem
internationalen Parkett bemerkbar, denn Berlin spielt als Mittler zwischen den ehemaligen
Blöcken, zwischen Ost und West, zwischen erster, zweiter und dritter Welt eine kaum mehr
zu unterschätzende Rolle.
Die wiederholten deutschen Ausbrüche aus der Kriegsfront werden von der amerikanischen
Presse seit jeher aufmerksam registriert und oftmals in ätzender Schärfe kommentiert.
Ausnahmen von der Regel fallen umso stärker ins Auge. Wie zum Beispiel das Special in
Rupert Murdochs populärem TV-Nachrichtensender Fox-News vom 12. September 2007. Thema:
Die Ergebnisse eines Iranspezifisch zusammengesetzten Sicherheitsratstreffen in Berlin.
Hier wird der deutsche Gastgeber unter drei europäischen Mächten als zentraler
Strippenzieher zur Zügelung des persischen Atomprogramms herausgestellt. Weiter heißt es,
die seit zweieinhalb Jahren ausgeübte Mischpolitik zwischen Diplomatie und Sanktionen
finde die Unterstützung der Vereinigten Staaten. All das macht natürlich im
skandalverwöhnten Amerika noch keine Nachricht. Der eigentliche Aufhänger: Die
Bundesregierung habe ihren Verbündeten auf der Konferenz mitgeteilt, daß sie wegen des
wachsenden Schadens für die eigene Wirtschaft keine weiteren Sanktionen gegen den Iran
unterstützen werde. Dieses Ausscheren, folgert der Kommentator mit Verweis auf US-
Regierungskreise, bedeute das Ende der Sanktionspolitik. Es bleibe nun keine andere
Möglichkeit mehr, als der Krieg. Wie dieser umgesetzt und geführt werden soll, sei
gegenwärtig Gegenstand von Beratungen, die auf breitester Basis geführt würden.
Der imperiale Dreher sollte nicht verwundern, denn Fox gilt als regierungsnaher Sender,
welcher sich oft und gerne als Mundstück republikanischer Kriegsfanfaren gebrauchen lässt.
Der eigentliche "Knaller" ist die Behauptung, welche nun nachfolgt:
"Diplomaten aus anderen Ländern zufolge vermittelten die Deutschen (auf der Konferenz)
den eindeutigen Eindruck, daß sie einen amerikanischen Bombardierungsfeldzug gegen Irans
nukleare Einrichtungen auf privater Basis willkommen heißen - während man öffentlich
dagegen protestieren werde." 32
Für diese Ausführung gibt es eigentlich nur zwei Erklärungen. Entweder ist es eine Lüge.
Oder es ist eine Indiskretion, die sich auf Tatsachen gründet; das wäre dann ein
deutlicher Schwenk der deutschen Politik, die mit den andauernden Pressionen der
ständigen Mitglieder im Sicherheitsrat zu erklären wäre, Deutschland nur dann in das
auserwählte Gremium aufzunehmen, wenn es sich gegenüber ihrer aktuellen Politik
wohlgefällig zeige.
In beiden Fällen ist das Ergebnis dasselbe: Berlin wird medial als treibende Kraft für
ein NATO-Terrorbombardement in George W. Bushs Kanonenboot gesetzt. Klassischer ist ein
Motiv für einen islamistischen Provokationsanschlag gegen die Bundeshauptstadt kaum
aufzubauen.
Der Stasi-Untergrund im Westen: Nicht tot sondern im Dienst der CIA
Sollte ein amerikanischer Geheimdienst in Deutschland einen provokatorischen Anschlag
planen, so täte er gut daran, bei seiner Ausführung auf einheimische Gewährsleute
zurückzugreifen. Es ist ein selten gebrochener Grundsatz in der Ausführung von Covert
Actions, eigene Staatsbürger in Überseee von solchen Aufträgen freizuhalten. Die Gefahr
einer Enttarnung und die Schmach des Vorgeführtwerdens, wie es die Israelis während der
Lavon-Affäre 1955 in Ägypten erleben mußten, wiegt einfach zu schwer.
Ins deutsche Terrain verfügen die USA diesbezüglich über hervorragende Verbindungen, mehr
denn je seit dem Fall der Mauer. Da schnappten nämlich amerikanische Geheimdienstler
ihren zugriffsbereiten westdeutschen Kollegen die sogenannten Rosenholz-Akten vor der
Nase weg - die zentrale Stasi-Mitarbeiterkartei, welche die Namen Abertausender
höchstkarätiger westdeutscher IMs aus Wirtschaft, Politik, Hochfinanz und Presse listete.
Das US-Pentagon verweigerte dem bittenden und bettelnden westdeutschen "Bündnispartner"
über 10 Jahre die bloße Inaugenscheinnahme und rückte auch danach lediglich
"überarbeitete" Auszüge der brisanten Akten heraus, offenkundig weil man beabsichtigte,
diesen Megastamm an Spionen seinerseits einzusetzen: Gegen die wirtschaftlich und
politisch potente Bundesrepublik.
Letzte Konsequenz dieser nahezu völligen Übernahme eines der weltweit versiertesten und
skrupellosesten Geheimdienste war die Anstellung von Stasi-Auslandschef Markus Wolf durch
das amerikanische Ministerium für Heimatschutz (Homeland Security) Anfang Dezember 2004.
33
Über den Hintergrund der ungewöhnlichen Allianz CIA-Stasi darf gerätselt werden. Die
überwiegende Mehrzahl der Kommentatoren mutmaßt innenpolitische Antriebe: in Zeiten
unpopulärer Kriegsführungen bestehe gesteigerter Bedarf, die Opposition zu überwachen und
zu kontrollieren. Ein Terrain, für das der Stasi-Chef wie kaum ein zweiter geeignet
erschien.
Doch es ist auch ein offensiverer Arbeitsvertrag denkbar. Indiz Nummer eins: Kurz vor
Wolf verpflichtete das amerikanische Spezialministerium den Ex-KGB-Chef Jewgeni Primakow -
seines Zeichens Architekt der sowjetischen Nah.- und Mitteloststrategie. 34 Indiz
Nummer zwei: Just zu dem Zeitpunkt, da die beiden ihre Beratertätigkeiten aufgenommen
haben sollen, wurde die US-Geheimdienstwelt durch eine Truppe namens P2OG "bereichert",
die (laut Selbstbeschreibung!) lediglich einem Zweck zuarbeitet: durch Covert Actions
Terroranschläge großen Stils zu provozieren, auf daß diese dann zum Vorwand benutzt
werden können, Kriege zu erklären.
Damit ist wieder eine direkte Verbindung zur DDR-Staatssicherheit hergestellt. Denn auch
Wolfs alte Truppe gilt in Terrorismusfragen als überaus erfahren. Über 30 Jahre lang war
das MfS Arbeitgeber, Förderer und Ausbilder vieler internationaler Terrorgruppen.
Linksextremisten der RAF und Neonazis, Separatisten und radikale Palästinenser - alle
schickten sie ihre Kader zur militärischen Ausbildung nach Briesen bei Frankfurt/Oder. Im
Kampf mit dem kapitalistischen Klassenfeind im Westen war die Stasi nur zu gern bereit,
die Garde des Aufstands mit Kniffen, Tricks und neuen Waffen vertraut zu machen.
Währenddessen wurden eigene Leute im märkischen Wartin im Einsatz von ABC-Waffen
ausgebildet; in einem Projekt forschte man an Mini-Nukes, mit denen im Spannungsfall
westdeutsche Kernkraftwerke in den Super-Gau gesprengt werden sollten. 35
Wolfs neuer Arbeitsplatz stand dem in nur wenig nach: Homeland Security gilt als
Auffangbecken für Bush-Hardliner und Neokonservative mit "speziellen Terrorerfahrungen".
Ihrem Chef - dessen sowjet-jüdische Familiengeschichte auffallend an die Vita Primakows
und Wolfs erinnert - wird sogar eine persönliche Beteiligung an staatsterrorverdächtigen
Anschlägen nachgesagt. Viele Jahre hindurch befasste sich Michael Chertoff
regierungsamtlich mit dem Thema Internationaler Terrorismus. Sein abgeschirmtes, an der
Nahtstelle zwischen Regierung, Pentagon und Geheimdienstwelt gelegenes
Heimatschutzministerium erscheint als Ort der Stunde, um den reichen Erfahrungsschatz der
alten Ostblockseilschaften neuen Bestimmungen zuzuführen.
Bleibt die Frage, inwieweit das angeheuerte Expertenteam hier zu Diensten sein konnte.
Fest steht, daß Markus Wolf von der Bildfläche verschwunden ist. Seiner Familie zufolge
starb der "Stasi-Mann" fürs Grobe 2006, ausgerechnet am deutschesten aller Feiertage, dem
9. November - kurz nachdem einige kleine Blätter von der Chertoff-Liason berichtet hatten.
Der Medienmainstream unterdrückt diesen sensationellen Frontenwechsel und beteiligt sich
im Interesse der CIA sogar offen an Legendenbildungen. Wie das berühmte Pfeifen im Walde
mutet in diesem Zusammenhang die Tatsache an, daß Wikipedia unter vier dünnen Weblinks zu
Wolf demonstrativ eine Presse-Erklärung des State-Departments führt, in der die Ablehnung
eines USA-Visums für Markus Wolf begründet wird - das wo Honeckers Chefspion in einer
schwachen Stunde selbst zugegeben hatte, daß die Amerikaner ihn nach dem Mauerfall
umwarben: Gegenüber der "Jüdischen Rundschau" erwähnte er in einem Interview "die
amerikanische Offerte, von der ich im vornherein der Meinung war, dass da der Preis für
mich zu hoch war." Bedurfte es erst einer Brücke, um sich dann "im Nachhinein" ins Land
des Klassenfeindes führen zu lassen? Wolf weiter gegenüber der Rundschau: " Dann lernte
ich den Rabbiner Zwi Weinman, mit dem ich bis heute eine enge Beziehung habe, kennen und
erhielt von Yedioth Ahronot eine Einladung und dachte mir, warum nicht?"
Wie vieles, so gehört auch die ewige, von ideologischer Überzeugung getragene
Auseinandersetzung im Agentengeschäft ins Kinderbuch-Genre. Wie einfach wäre sie doch,
unsere Welt. So voller Pathos und Ethos, voll Ehre und Grundsatz. So schön, weil so echt.
Man ist gerne bereit, sich etwas vorzumachen. War die Welt nicht auch schöner, als wir
noch an den Osterhasen und den Nikolaus glaubten?
Fußnoten
1 Greenspan: "The Iraq war is largely about oil", Los Angeles Times, 17.
Sept.2007 2 Richard Adams, Invasion of Iraq was driven by oil, says Greenspan,
The Guardian, 17. S September 2007 3 "Bilanz eines Beraters", Die Zeit,
28. Juni 2007, Nr. 27, Interview 4 Kommentar von Henry Kissinger, Washington
Post, Sonntagsausgabe, 16.September 2007 5 zitiert in: Werner Biermann / Arno
Klönne: Globale Spiele. Imperialismus heute - Das letzte Stadium des Kapitalismus?
PapyRossa-Verlag, Köln 2001 6 New York Times vom 8. März 1992. Dt. siehe
Blätter für deutsche und internationale Politik, Nr. 4/92, Seite 429f. sowie
Der Spiegel, 16. März 1992 7 Letter to President Clinton on Iraq, 26.
Januar 1998, Webseite des PNAC, http://www. newamericancentury.org/iraqclintonletter.htm
8 Rebuilding America´s Defenses: Strategy, Forces and Resources for a New
Century, September 2000, Webseite des PNAC, http://www.newamericancentury.org/
Rebuilding AmericasDefenses. pdf. Zur Mitautorenschaft von Cheney und Rumsfeld siehe
Jochen Bölsche, "Bushs Masterplan - Der Krieg, der aus dem Think Tank kam", Der
Spiegel, 4. März 2003 9 Michael Meacher, "This war on terrorism is bogus",
The Guardian, 6.September 2003. Die Entlarvung des Afghanistan-Kriegsplans findet
sich zuerst bei George Arney, US planned attack on Taleban, BBC News, 18.September
2001 sowie vier Tage später detaillierter im Guardian 10 Rebuilding
America´s Defenses..., Seite 63 11 Michael Meacher, "This war on terrorism is
bogus", The Guardian, 6.September 2003. Roosevelts Taktik drückt sich vielleicht
am plastischsten in einem Tagebuchvermerk aus, den sein Verteidigungsminister Henry
Stimson am 25.11.1941 nach einer Unterredung mit dem Präsidenten notierte. "Die Frage
war", schreibt er über die Japaner, "wie man sie in eine Position manövrieren könnte, in
der sie den ersten Schuss abgeben würden, ohne dass uns allzu viel passiert [...] es war
wünschenswert, sicherzustellen, dass die Japaner dies wären (die den ersten Schuss
abgeben), sodass niemand auch nur den geringsten Zweifel haben könnte, wer der Aggressor
war." Ausführlich zum Thema z.B. Robert B. Stinnett: Pearl Harbor. Wie die
amerikanische Regierung den Angriff provozierte und 2476 ihrer Bürger sterben liess,
Zweitausendeins, Frankfurt am Main 2003, (Besprechung auf 3sat) 12 David Frum/
Richard Perle in ihrem Buch "An End to Evil. How to win the War on Terror", Random House,
New York Dezember 2003, Kapitel 1. Perle gilt als Chefideologe der US-amerikanischen
Neokonservativen, Frum, welcher den Begriff "Achse des Bösen" erfand, ist der ehemalige
Redenschreiber von Präsident George W. Bush 13 Morgan Reynolds, "Come Out of the
White House with Your Hands Up!", Chicago Independent Media Center, 6. Mai 2006 14
"Unsolicited Advice to the Government of Iran"-Open Letter by Gary Hart, Huffington
Post, 26. September 2007 15 Vierminütiges Video der Rede vor dem Kongress:
http://www.911blogger.com/node/5575 16 Paul Craig Roberts, "Is Another 9/11 in
the Works?" , 16. März 2006 auf www.antiwar.com/roberts/?articleid=8713 17 Paul
Craig Roberts, Impeach Now - Or Face the End of Constitutional Democracy, Counterpunch,
16.Juli 2007 18 Auszüge der auf den 16. August 2002 datierten Studie gelangten
durch eine undichte Stelle in den Besitz der "Federation of American Scientists", die sie
auf ihre Internethomepage stellte. Anschließend wurde die ganze Affäre von dem
Militäranalytiker William M. Arkin in der Los Angeles Times vom 27. Oktober 2002 (
Artikel The Secret War) behandelt. Deutsch zuerst bei Rainer Rupp, "Tötung auf Verdacht.
USA wollen Terroristen zu Anschlägen provozieren", Junge Welt, 6. November 2002
19 Los Angeles Times vom 27. Oktober 2002 20 Prof. Michel Chossudovsky, War
And Globalisation, The Truth Behind September 11, Global Outlook, 2003, Kapitel 3,
globalresearch.ca/globaloutlook/truth911.html . Ein republikanischer Kongreß-Ausschuß
wies 1997 in einem Bericht mit Blick auf den bosnischen Bürgerkrieg ausdrücklich auf die
offene Zusammenarbeit des amerikanischen Militärs mit Al-Kaida-Kämpfern hin. (US Congress,
16. Januar 1997, http://www.globalresearch.ca/articles/DCH109A.html ) 21 Nach
http://www.cryptome.org/fm30-31b/FM30-31B.htm. Einer der hierzulande äußerst raren
Ablichtungen des Dokuments FM 30-31 findet sich bei Regine Igel, "Andreotti. Politik
zwischen Geheimdienst und Mafia", Herbig, München 1997, Anhang, Seiten 345-358 22
Covert Action Information Bulletin, Nr. 3, Januar 1979. Hier finden sich auch
Faksimile des Field Manual 30-31 B 23 Daniele Ganser, "The CIA in Western Europe
and the Abuse of Human Rights", Zeitschrift "Intelligence and National Security",
Dezember 2006, Vol 21, Nr. 5, 760ff. 24 Allan Frankovich, Gladio: The Foot
Soldiers. Third of total three Francovich Gladio documentaries, broadcasted on BBC2 on 24
June 1992 25 Südwestrundfunk, Explosive Hintergründe - Der Terrorismus im
Italien der siebziger Jahre, Aus der Reihe: Spurensuche , Sendung: Donnerstag, 27.
März 2003, 8.30 Uhr, SWR 2 26 Washington-Post-Journalist Arthur E. Rowse in
seinem offenen Internetartikel "Gladio: The secret U.S.war to subvert italien democracy,
23.Februar 1996 27 Zur Blöckeübergreifenden Dimension der Dienste-Terror-
Connection schreibt Regine Igel: "Italienische Ermittler stießen Anfang der 80er Jahre
auf eine obskure Sprachenschule in Paris, Hyperion genannt. Diese entpuppte sich als eine
Tarnorganisation für den Linksterrorismus in Europa und eine Verteilungsstelle für Waffen
und Sprengstoff überwiegend aus dem Ostblock. (...) Giovanni Pellegrino, langjähriger
Vorsitzender der parlamentarischen Untersuchungskommission, beschreibt diese ominöse
Institution als einen "Kreuzpunkt für westliche und östliche Geheimdienste". Das Ziel
habe darin bestanden, gegen die "Feinde des in Jalta beschlossenen Gleichgewichts der
Kräfte zusammenzuarbeiten". [Giovanni Fasanella, Claudio Sestieri und Giovanni Pellegrino,
Segreto die Stato, Turin 2000, S. 125 ff.] Diese unglaublich erscheinende Einschätzung
bedeutet, dass es beim Terroranschlag auf Aldo Moro, möglicherweise aber beim linken
Terrorismus insgesamt, gemeinsame Absprachen zwischen östlichen und westlichen
Geheimdiensten gegeben hat, um den Terrorismus gezielt zu steuern. Mehrere der von der
Parlamentarischen Untersuchungskommission vorgeladenen Personen aus dem politischen Leben
Italiens, darunter auch Generäle, haben unabhängig voneinander diesen Verdacht geäußert."
[Regine Igel, "Linksterrorismus ferngesteuert? Die Kooperation von RAF, Roten Brigaden,
CIA und KGB", Blätter für deutsche und internationale Politik 10/2007, 17.9.2007]
28 Regine Igel, "Italiens bleierne Jahre", Freitag, 22.9.2006 29
Gerhard Wisnewski/ Wolfgang Landgraeber/ Ekkehard Sieker: Das RAF-Phantom, Knaur
München, 1992, Seite 197f. sowie Konkret, Hamburg, Ausgabe 9/92 30 Martin
Walker, "Pentagon adviser: France ´no longer ally´. United Press International vom 4.
Februar 2003 31 Prof. Udo Ulfkotte (der Geheimdienstexperte der Frankfurter
Allgemeinen Zeitung), Der Krieg im Dunkeln. Die wahre Macht der Geheimdienste, Frankfurt
am Main, 2006, S. 56f. 32 James Rosen, U.S. Officials Begin Crafting Iran Bombing
Plan, Fox-News, 12. September 2007 33 Die Nachricht geht auf den
Geheimdienstanalysten Al Martin zurück, der sich wiederum auf ein BBC- Interview des
früheren KGB-Chefs Yevgeni Primakow bezog. Der amerikanische NWO-Kritiker Alex Jones
berichtete dann darüber am 6. Dezember 2004 auf seiner Internetplattform "Prison Planet",
wobei er anfügte, daß die Verpflichtung Wolfs von einem US-Kongreßabgeordneten bestätigt
worden sei. Ebenso: Foreign Press Foundation, "US: KGB and STASI reinforce Homeland
Security. For whom?", 16. Dezember 2004 34 Al Martin und Foreign Press Foundation
35 "Stasi plante Einsatz von Atomminen - Gauck-Behörde präsentiert Akten über
Terrorpläne gegen die BRD", "Die Welt", 7.4.1999
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